intensive Gespräche

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urmeli Avatar

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Eduard Brünhofer ist, oder vielmehr war, ein sehr erfolgreicher Liebesromanautor. Seit einigen Jahren hat er nichts mehr zu Papier gebracht, nun wird sein Verlag ungeduldig. Er hat keine 5 Wochen bis zur Abgabefrist seines Manuskripts von dem es noch keine einzige Seite gibt. Jetzt sitzt er im Zug von Wien nach München um seine Ideen durchzusehen. Dazu kommt er nicht, die Frau, die ihm schräg gegenüber sitzt, beginnt ein Gespräch, sie weckt sein Interesse und da die Zugfahrt 4 Stunden dauert ist er dem nicht abgeneigt. Die als Therapeutin arbeitende Catrin Meyr erzählt ein wenig über sich selbst, sie schafft es aber sehr geschickt die Fragen immer wieder zurückzuspielen, Eduard zum Reden zu bringen und Dinge aus ihm herauszuholen, die er normalerweise nicht preisgibt. Dinge über seine lange Ehe mit Gina, über seine Tochter Tanja, über seine Gefühle zu den beiden, über seine Einstellungen zu Liebe, Ehe, Treue, Sex, Freiheit und Geheimnisse. Während der Reise werden die Gespräche immer intensiver, auch die Störung eines italienischen Reisenden, der sich zu ihnen setzt, kann dies nicht aufhalten. Bis kurz vor München, wo Catrin ihn mit einer Mitteilung überrascht.
Zwei Fremde, die sich im Zug treffen und Gespräche führen, daraus besteht im Wesentlichen der Roman. Die Dialoge sind schriftstellerisch ganz hervorragend, Wortspiele und tiefgründige Debatten, interessante und außergewöhnliche Formulierungen zeichnen diesen Roman aus.