Nur einige Stunden
Die Idee, eine eigentümliche Zufallsbekanntschaft auf einer längeren Zugreise zu beschreiben, ist natürlich ganz schön. Aber irgendwie, denke ich, hätte jemand wie Daniel Glattauer da mehr draus machen müssen. Entschuldigend sei die Tatsache erwähnt, dass der Erzähler, ein einstmals gefeierter und immer noch berühmter Autor von Liebesromanen, seit vielen Jahren unter einer Schreibblockade leidet. Wie sich herausstellt, ist das auch der Grund dieser Reise zu seinem Verlag. Und natürlich tritt ihm die schöne Catrin nicht ohne Grund mit ihren aufdringlichen Fragen immer wieder auf die Füße. Selbstverständlich hat das Buch auch Tiefe, viele Stellen zum Schmunzeln und Nachdenken und eine etwas überraschende Auflösung, aber leider auch einige Längen. Oder war das Absicht, um das Dilemma des in der Sackgasse steckenden Schriftstellers darzustellen? Glattauer ist immer noch ein ganz großer seiner Zunft.