Überraschung einer Zugfahrt

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ada2011 Avatar

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Ich gebe zu, ich hatte ziemlich schnell den Verdacht, dass Catrin Meyr nicht nur eine ganz normale Reisebekanntschaft ist. Das macht aber nichts. Die Gedanken von Eduard Brünhofer sind unwahrscheinlich schön und seiner Frau komplett liebevoll gegenüber und entbehren nicht einer Prise Humor.
Die Idee, ein Buch über so eine Zugfahrt von Wien nach München zu schreiben bzw. einen Podcast zu erstellen und damit dem Eduard Brünhofer eine Chance zum Wiedereinstieg in sein Autorenleben zu geben, ist genial. Denn eigentlich ist Brünhofer unterwegs nach München, um vor seinem Verleger Farbe zu bekennen, dass ihm so gar nichts Neues als nächstes Buch eingefallen ist. Unidealer Weise hat er bereits einen großen Vorschuss auf das neue Buch eingestrichen. Da kommt es nicht so gut, wenn so gar keine Idee vorhanden ist.
Der Autor ist sympathisch. Ich mag seine Art über seine Frau zu sprechen und seine Tochter. Er verrät nicht gern zu viel. Allerdings ist Catrin echt gut darin, ihm das ein oder andere Geheimnis aus der Nase zu ziehen.
Das Buch ist nicht unbedingt ein leises, manche Gedanken haben es ganz schön in sich. Ich fand die Wortspiele schön und einfallsreich und empfehle Liebhabern der deutschen Sprache dieses Buch unbedingt.