Unterhaltsam
Mir hat das Buch viel Spaß gemacht. Auf den ersten Seiten, in den Glattauer seinen Protagonisten in den Zug einsteigen und ankommen, sein Gegenüber mustern lässt, da habe ich mich schon ein wenig ertappt gefühlt und musste schmunzeln über seine treffsichere Beobachtung. Auch ich sehe im Zug nicht einfach aus dem Fenster, sondern lese oder höre Musik über Kopfhörer. Und schaue mir heimlich meinen Sitznachbarn an um den "Nervigkeitsfaktor" abschätzen zu können. Wir sind eben alle nur Menschen.
Glattauers Beschreibungen über seine Figuren sind sehr bildhaft und ich konnte mir beide unheimlich gut in einem angeregten Gespräch vorstellen.
Brünhöfers Gedankeneinschübe finde ich, wenn sie nicht in ernsthafte Richtungen gehen, humorvoll und unterhaltsam, ich habe mich immer wieder ertappt wie ich darüber lächeln oder schmunzeln musste. Das entstehende Gespräch beginnt sehr vorsichtig und sich gegenseitig abtastend, wird aber doch recht schnell ziemlich persönlich. Catrins Anliegen ist offenbar die Liebe. Und wer wäre da besser als Gesprächspartner geeignet, als ein Autor von Liebesromanen? Auch wenn dieser in einer Schreibblock feststeckt - das Gefühl dafür muss noch da sein. Und während Catrin Eduard verbal in die Zange nimmt, lässt dieser zwischendurch seine Gedanken schweifen. Über seine Frau, seine Tochter, seine langjährige Ehe, all die Höhen und Tiefen, die er und Regina gemeinsam gemeistert haben. Und dabei spricht er einige wirklich schöne Gedanken über die Liebe im allgemeinen und seine Frau im besonderen aus.
Allgemein ist mir Eduard Brünhöfer mit seiner ein wenig brummeligen Art sympathisch. Die Art wie er gedanklich abschweift, wie er seine Schwächen zum Teil mit einem Augenzwinkern sieht und manches auch schönredet. Ich finde ihn sehr alltagsnah beschrieben.
Catrin finde ich ehrlich gesagt nicht ganz so positiv. Das mag auch mit dem Ende des Buches und ihrer Enthüllung zusammenhängen, aber ich finde sie ziemlich penetrant und merkwürdig fokussiert auf sexuelle Themen. Sie legt Eduards Aussagen auf ganz komische Art und Weise aus.
Man wird den Eindruck nicht los, dass dieses Gespräch ein bestimmtes Ziel verfolgt. Das Ende des Buches bestätigt diesen Eindruck. Auch, wenn es Eduards vordringlichstes Problem löst, finde ich das Vorgehen fürchterlich. Vor diesem Hintergrund find ich Catrins eindringliche Befragung zum Thema Sex noch unmöglicher.
Mit knappen 200 Seiten ist es nicht das dickste Buch, aber länger hätte es auch gar nicht sein dürfen. So hat es einen gewissen Charme und auch Zauber, der in einer längeren Handlung wohl verloren gegangen wäre. u
Glattauers Beschreibungen über seine Figuren sind sehr bildhaft und ich konnte mir beide unheimlich gut in einem angeregten Gespräch vorstellen.
Brünhöfers Gedankeneinschübe finde ich, wenn sie nicht in ernsthafte Richtungen gehen, humorvoll und unterhaltsam, ich habe mich immer wieder ertappt wie ich darüber lächeln oder schmunzeln musste. Das entstehende Gespräch beginnt sehr vorsichtig und sich gegenseitig abtastend, wird aber doch recht schnell ziemlich persönlich. Catrins Anliegen ist offenbar die Liebe. Und wer wäre da besser als Gesprächspartner geeignet, als ein Autor von Liebesromanen? Auch wenn dieser in einer Schreibblock feststeckt - das Gefühl dafür muss noch da sein. Und während Catrin Eduard verbal in die Zange nimmt, lässt dieser zwischendurch seine Gedanken schweifen. Über seine Frau, seine Tochter, seine langjährige Ehe, all die Höhen und Tiefen, die er und Regina gemeinsam gemeistert haben. Und dabei spricht er einige wirklich schöne Gedanken über die Liebe im allgemeinen und seine Frau im besonderen aus.
Allgemein ist mir Eduard Brünhöfer mit seiner ein wenig brummeligen Art sympathisch. Die Art wie er gedanklich abschweift, wie er seine Schwächen zum Teil mit einem Augenzwinkern sieht und manches auch schönredet. Ich finde ihn sehr alltagsnah beschrieben.
Catrin finde ich ehrlich gesagt nicht ganz so positiv. Das mag auch mit dem Ende des Buches und ihrer Enthüllung zusammenhängen, aber ich finde sie ziemlich penetrant und merkwürdig fokussiert auf sexuelle Themen. Sie legt Eduards Aussagen auf ganz komische Art und Weise aus.
Man wird den Eindruck nicht los, dass dieses Gespräch ein bestimmtes Ziel verfolgt. Das Ende des Buches bestätigt diesen Eindruck. Auch, wenn es Eduards vordringlichstes Problem löst, finde ich das Vorgehen fürchterlich. Vor diesem Hintergrund find ich Catrins eindringliche Befragung zum Thema Sex noch unmöglicher.
Mit knappen 200 Seiten ist es nicht das dickste Buch, aber länger hätte es auch gar nicht sein dürfen. So hat es einen gewissen Charme und auch Zauber, der in einer längeren Handlung wohl verloren gegangen wäre. u