Der neue Glattauer - da kommen Erwartungen mit auf. Der Roman beginnt toll - die Beobachtungen, inneren Monologe und schließlich auch Dialoge sind witzig und intelligent. Der Leser sitzt mit im Zug, ist mit dem Erzähler zusammen neugierig und auch peinlich berührt. Da wird Spannung aufgebaut: was wird im Laufe der Zufahrt zwischen den beiden ins Gespräch Gekommenen passieren? Vielleicht ist es etwas unfair, den Roman an hohen Erwartungen zu messen, aber mithalten konnte er tatsächlich nicht ganz. Die anfänglich lesenswerten Dialoge kommen ihrem Ziel (welches ist das überhaupt?) nicht wirklich näher, zeitweise war ich sogar etwas genervt von den vielen Wiederholungen. Dieser Roman war durchaus ein amüsanter Zeitvertreib und toll geschrieben, doch ich hatte nicht wirklich den Eindruck, dass ich am Ende wirklich woanders stand als am Anfang - und ich glaube, die Figuren auch nicht.