Gemischter Eindruck

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amicorno Avatar

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Das Buch beginnt mit einer weit zurückliegenden Vorgeschichte, die – spannungsfördernd – mitten in einer interessanten Beschreibung vorläufig endet. Schöne Szenerie auf einer französischen Insel. Eine Ich-Erzählerin, die das Inselsambiente einerseits genießt und andererseits ein Problem mit etlichen Reichen-Zöglingen zu haben scheint, zu denen sie sich nicht zugehörig fühlt.
Zeitsprung von ca 30 Jahren: ein (auch) durch seine Literatur-Agentin sehr berühmt gewordener Schriftsteller hat von dieser in einer Schreibkrise ein verschollenes Buch erhalten, in welchem er seinen eigenen Schreibstil wiedererkennt. Kurzerhand begeht er den Fehler, es als sein neues Buch auszugeben. Das Ganze wird ein Bestseller und die Sache fliegt auf. Der Schriftsteller möchte die „Verantwortliche“ zur Rede stellen und betritt unerlaubt deren Grundstück.
Wieder Schnitt.
Drei Tage später.
Szenerie bei Kommissar Bodenstein zuhause. Umriss der Probleme, die es mit Greta, der Tochter seiner neuen Frau gibt. Vorgeschichten aus den früheren Büchern werden ausführlich dargestellt. Dem Leser schwirrt etwas der Kopf vor lauter Namen.
Weitere „Kriminaler“ folgen: Pia, Henning….usw. hier wird dann eine Verbindung zur Literaturagentin geschlagen, die dem Schriftsteller das Buch untergeschoben hatte.
Dazwischengeschoben (bevor ein erster „Fall“ eintritt): Bodensteins Ex-Frau, die krebskrank im Krankenhaus liegt.
„Spannungssteigernd“? wird alles dialogisch ausgearbeitet und jeder neue Auftritt einer neuen Person ausgiebig mit Personen- und Umgebungsbeschreibungen ausgeschmückt.
Wirkt sehr professionell, ist auch seitenfüllend und zieht etwas auch die Zeit in die Länge.
Mich persönlich nerven die ganzen Erzählstrang-Unterbrechungen und versetzten Erzählstücke. Man soll als Leser wohl selbst bemüht sein, immer den Überblick zu behalten, aber hat man dazu Lust? Naja: gleich am Anfang sieht man ja an den vielen Figurenerwähnungen, dass das nicht einfach werden wird…
Es werden (zu) viele Erklärungen zu jeder neu auftretenden Person gegeben. Mir wäre es lieber, wenn der jeweilige Auftritt für sich selber sprechen würde.
Ich bin jetzt an der Stelle angekommen, an der Pia Sander auf den angeketteten Mann trifft.
Und schon wieder wird der Erzählstrang abgebrochen bzw. unterbrochen. Etwas nervig ist das schon.
Drehbücher sind so gestrickt. Vielleicht ist auch schon die nächste Verfilmung vorgesehen.
Mal sehen, wie es sich entwickelt….