Interessanter als erwartet
Ich habe noch kein Nele-Neuhaus-Buch gelesen, und war am Anfang eher skeptisch - zugegeben, es hilft auch nicht, wenn man hier die Eindrücke durchliest und meist nur über unkritische Jubelperser und/oder Leute stolpert, die augenscheinlich noch nichtmal die Leseprobe gelesen haben. Aber es war tatsächlich besser als erwartet. "In ewiger Freundschaft" folgt zwar immer noch den Standardregularien des deutschen Ermittlerkrimi-Genres (und das Personenregister am Anfang ist für professionelle Autoren eher ein echtes No-No), aber der Fall inklusive Einblick hinter die Kulissen des Verlagsgeschäfts ist dann durchaus spannend. Hat man die Vorgänger in der Krimireihe nicht gelesen, hadert man zwar zwischendrin mit einigen Rückblicken aus dem Leben der Kommissare, aber die Charaktere erscheinen durch die Bank weg gut gezeichnet und hätten der Katalogisierung zu Beginn auch gar nicht bedurft. Interessant auch der Kniff, den (augenscheinlichen?) Täter bereits zu Beginn zu benennen, aber da hat Frau Neuhaus eventuell noch ein paar Trümpfe im Ärmel. Macht jedenfalls Lust auf mehr.