Berührende Geschichte

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Mit "In Liebe Deine Lina" hat sich Autorin Barbara Leciejewski ihren Herzenswunsch erfüllt. Sie hat die Geschichte ihrer Großeltern erzählt. Anders als gewohnt, hat die Spiegel Bestseller-Autorin hier keine fiktive und auch keine abgeschlossene Geschichte zu Papier gebracht. Auch spielt sie nicht, wie sonst, in der Gegenwart, sondern nimmt ihren Anfang im ausgehenden 19. Jahrhundert. Hauptcharakter ist Lina aus der Pfalz. Schon von klein auf ist sie mit Albert, der aus besseren Verhältnissen stammt, befreundet. Es wird ein Liebespaar aus ihnen und Lina wird schwanger. Sie rechnet fest damit, dass Albert zu ihr hält, aber seine Eltern erlauben die Eheschließung nicht und Albert hat weder die Kraft, noch den Mut, sich seinen Eltern zu widersetzen. Fortan wird Lina im Dorf wie eine Aussätzige behandelt. Karl, der weiß, wie es ist, als uneheliches Kind aufzuwachsen, bietet ihr einen Ausweg.
Für mich gehört dieser Roman zu meinen Jahres-Highlights! Ich liebe sowieso den Schreibstil der Autorin und hier hat sie es hervorragend geschafft, aus der wirklich so geschehenen Geschichte mithilfe von fiktiven Elementen, eine wirklich runde und zutiefst berührende Story zu schreiben. Sie hat den Figuren, die sie ja nun auch höchstens aus Erzählungen kannte, Leben eingehaucht und in ihre Geschichten ganz geschickt das Zeitgeschehen mit eingeflochten. Alles ist sehr authentisch und liest sich, wie schon gesagt, so gut, dass ich es in einem Rutsch verschlungen habe. Sehr gut gefallen haben mir auch das Vor- und Nachwort, sowie das Foto der Protagonisten.
Ich bedauere zutiefst, dass ich meinen eigenen Opa, der auch in dieser Zeit als uneheliches Kind geboren wurde, zu diesem Thema nicht mehr befragen kann.
Umso mehr freue ich mich aber auf den Folgeband, der im März 24 erscheinen soll.