Bewegende Familiengeschichte rund um 1900
Wirbelwind Lina wächst in einer armen, aber fröhlichen Familie auf in einem kleinen pfälzischen Dorf auf. Ihre Mutter stirbt viel zu früh, ihre Freunde, darunter auch Karl, und auch ihr Bruder Walter spenden ihr Trost. Sie verliebt sich in Albert, den reichen Sohn des Schmieds, doch als sie ein Kinder erwartet, erlauben seine Eltern nicht, dass sie heiraten. Lina wird vom Großteil des Dorfes fortan gemieden, während Albert keine Feindseligkeit zu spüren bekommt. Obwohl er sie liebt, meidet auch er sie und besucht nicht einmal seine neugeborene Tochter Charlotte. Karl, der das Dorf verlassen hat, weil er ebenfalls unehelich geboren war und im Dorf keine Zukunft hatte, kommt zurück und holt sie nach Bremen. Er heiratet sie und ist auch ein Vater für Charlotte. Langsam lernt auch Lina ihn zu lieben, doch bei einem Besuch in der Heimat passiert das Unvermeidliche ...
Es war mein erstes Buch dieser Autorin und ich kam sehr gut hinein. In ruhigem und angenehmem Schreibstil wird die Geschichte von Lina erzählt, die von allen gemocht wird, bis sie den Vater ihres Kindes nicht heiraten darf. Die Ungerechtigkeit dieser Zeit wird hier gut geschildert, wer reich ist, hat das Sagen, die anderen fügen sich. Die Menschen im Dorf konnte ich mir sehr gut vorstellen, sie sind in all ihrer Menschlichkeit gut gezeichnet. Die Lethargie, mit der sich Linas Familie gefügt hat, hat mich trotzdem verwundert. Ihr Vater war zu dem Zeitpunkt schon kränklich, zumindest ihre Brüder hätten zumindest mal mit Albert reden können. Dass er so gar nicht im Ort geächtet wird, hat mich erstaunt. Lina wird als Wildfang beschrieben, ein schwer zu bändigendes Kind. Doch als sie schwanger wird, ist ihr Zorn schaumgebremst, demütig ergibt sie sich in ihr Schicksal und traut sich kaum mehr aus dem Haus. Ich hätte mir eine scharfe Gegenüberstellung mit Albert und seinen Eltern gewünscht, unterstützt durch ihre Brüder. Schlimmer wäre es ihr danach auch nicht ergangen. Aber ich nehme an, die Autorin hat recherchiert.
Mit dem Fortgang aus dem Dorf in die große Stadt, glättet sich Linas Leben. Der Autorin gelang es hier, viel Zeitkritik auf interessante Weise unterzubringen, die ersten Gedanken, wie ungerecht die Arbeitgeber zu der Zeit ihre Arbeiter und Angestellten behandelt haben und die ersten Streiks, das wird gut beschrieben. In Karl, der fortschrittliche Ansichten hat, sich jedoch dem Chef unterordnet, weil er schließlich eine Familie zu versorgen hat, konnte ich mich gut hineinfühlen. Das war für mich ein Zwiespalt, der ihn menschlich erscheinen ließ.
Mein Fazit: Eine Geschichte, die eine Lebenserzählung ist, ohne zu sehr aufzuregen. Ich hätte mir an manchen Stellen mehr Konfrontation gewünscht, bis zum Schluss gibt es leider keine Aussprache mit den Lehnerts. Mit Beginn des Ersten Weltkriegs endet das Buch ziemlich abrupt, da wäre ein weicherer Ausklang schöner gewesen. Eine abwechslungsreiche historische Story, dich ich sehr gern weiterempfehle.
Es war mein erstes Buch dieser Autorin und ich kam sehr gut hinein. In ruhigem und angenehmem Schreibstil wird die Geschichte von Lina erzählt, die von allen gemocht wird, bis sie den Vater ihres Kindes nicht heiraten darf. Die Ungerechtigkeit dieser Zeit wird hier gut geschildert, wer reich ist, hat das Sagen, die anderen fügen sich. Die Menschen im Dorf konnte ich mir sehr gut vorstellen, sie sind in all ihrer Menschlichkeit gut gezeichnet. Die Lethargie, mit der sich Linas Familie gefügt hat, hat mich trotzdem verwundert. Ihr Vater war zu dem Zeitpunkt schon kränklich, zumindest ihre Brüder hätten zumindest mal mit Albert reden können. Dass er so gar nicht im Ort geächtet wird, hat mich erstaunt. Lina wird als Wildfang beschrieben, ein schwer zu bändigendes Kind. Doch als sie schwanger wird, ist ihr Zorn schaumgebremst, demütig ergibt sie sich in ihr Schicksal und traut sich kaum mehr aus dem Haus. Ich hätte mir eine scharfe Gegenüberstellung mit Albert und seinen Eltern gewünscht, unterstützt durch ihre Brüder. Schlimmer wäre es ihr danach auch nicht ergangen. Aber ich nehme an, die Autorin hat recherchiert.
Mit dem Fortgang aus dem Dorf in die große Stadt, glättet sich Linas Leben. Der Autorin gelang es hier, viel Zeitkritik auf interessante Weise unterzubringen, die ersten Gedanken, wie ungerecht die Arbeitgeber zu der Zeit ihre Arbeiter und Angestellten behandelt haben und die ersten Streiks, das wird gut beschrieben. In Karl, der fortschrittliche Ansichten hat, sich jedoch dem Chef unterordnet, weil er schließlich eine Familie zu versorgen hat, konnte ich mich gut hineinfühlen. Das war für mich ein Zwiespalt, der ihn menschlich erscheinen ließ.
Mein Fazit: Eine Geschichte, die eine Lebenserzählung ist, ohne zu sehr aufzuregen. Ich hätte mir an manchen Stellen mehr Konfrontation gewünscht, bis zum Schluss gibt es leider keine Aussprache mit den Lehnerts. Mit Beginn des Ersten Weltkriegs endet das Buch ziemlich abrupt, da wäre ein weicherer Ausklang schöner gewesen. Eine abwechslungsreiche historische Story, dich ich sehr gern weiterempfehle.