In Liebe, Layla – Blieb leider hinter meinen Erwartungen zurück

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nicky_g Avatar

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Layla Beck überwirft sich mit ihrem Vater, einem Senator in Washington, und wird nach Macedonia geschickt, einem kleinen Ort in West Virginia. Hier soll sie die Stadtgeschichte in einem Buch festhalten. Da sie nur über geringe finanzielle Mittel verfügt, kommt sie als Untermieterin bei der Familie Romeyn unter, einem wunderlichen, bunt zusammengewürfelten Haufen. Die Geschwister Jottie und Felix leben mit seinen beiden Töchtern Willa und Bird unter einem Dach, aber es gibt auch noch die Zwillingsschwestern Minerva und Mae sowie Bruder Emmett. Nach und nach lernt Layla die Familie kennen und merkt, dass es nicht nur ein Geheimnis zu geben scheint. Besonders Felix umgibt eine charmante, aber auch geheimnisvolle Aura.

Wer glaubt, dass Layla die Hauptperson des Buches ist, der täuscht sich. Trotz des Titels spielt sie eher eine Nebenrolle, auch wenn zu Beginn ihre Korrespondenz verwendet wird, um die Einleitung zu präsentieren. Das ist abwechslungsreich und gut gemacht, so dass man die unterschiedlichen Blickwinkel kennenlernt, denn Willa wirkt als Ich-Erzählerin in einigen Passagen.

Das reizt am Anfang ungemein und bereitete mir großen Lesegenuss, auch dass Geheimnisse und Heimlichkeiten der Protagonisten angedeutet werden, steigerte die Spannung. Dann aber verpufft das Ganze irgendwie. Ich hatte das Gefühl, dass man die Geschichten den Personen aus der Nase ziehen musste, was auf die Dauer anstrengend war. Es gibt Andeutungen und Blicke, die man sich zuwirft, aber als Leser fühlt man sich allzu sehr außen vor, als dass man wirklich in die Geschichte eintauchen könnte. Man kommt der Spannung näher, sie steigert sich und dann: passiert nichts. Das ist ermüdend und hat mich zuweilen auch verärgert.

Der Mittelteil zog sich für mich deswegen ziemlich, weil ich endlich wissen wollte, um was es nun geht. Wohin würden mich die Charaktere und ihre Geschichten führen? Welche Geheimnisse gibt es? Wer hat wen belogen, wer hat was verborgen? Meine Fragen und Spekulationen wurden immer wilder, so dass ich vom Ende regelrecht enttäuscht war, weil ich einfach mehr erwartet hatte, so dass es mir eher platt erschien.

Allerdings gibt es einige Textstellen, die mir gut gefallen haben, auch das Layout des Buches ist innovativ und toll gestaltet.