Suche nach der Herkunft , Vampirliebe und die Legende um eine Fürstin

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miriam Avatar

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Die 21-jährige Xara, Adoptivkind und als zwei Wochen altes Baby in die USA gebracht reist nach Rumänien in das abgelegene Dorf Surnova, um dort etwas über ihre Wurzeln herauszufinden. Nach kuriosen Vorfällen auf ihrer Reise dorthin lernt sie Chris und Adrian kennen, die sie in das Dorf bringen, indem sie selbst zuhause sind. Nun wird auch der mysteriöse Herrscher und einer seiner Diener des jahrhundertealten Schlosses im Dorf auf sie aufmerksam. Beide glauben, in ihr die geliebte Fürstin zu erkennen, die vor Jahrhunderten im Feuer gestorben sein soll.
Man taucht in sinnliche Momente ein, ohne dass die Geschichte in Kitsch abgleitet, auch wenn Klischees bedient werden, was für dieses Genre aber oft charakteristisch ist. Mir gefällt ist, dass eine queere Liebesgeschichte neben der Hauptgeschichte um Xara eine Rolle spielt. Dorian wirkt passend in seiner Erscheinung und seiner Art. Seine Sprache wirkt gewählt, aber dennoch der Zeit angemessen. Der Jugendslang von Juraj hat mich am Anfang etwas genervt hat („Ich fake weiterhin gute Laune“). Danach wurde die Sprache normaler. Von einem Wesen, das Jahrhunderte alt ist, hätte ich weniger den Jugend-Slang der Nuller-Jahre und eine geplante Vergnügungsreise nach Las Vegas erwartet. Es sind aber eher Kleinigkeiten.
Die Infos über die Kämpfe haben mich wohl ähnlich überfordert wie die Hauptfigur Xara. Ihre Lebensgeschichte, die „besonderen“ Liebesgeschichten der Protagonist:innen, das dunkle Schloss sowie die Legende um die Fürstin haben mich dafür umso mehr gefesselt. Auch der Anfang der Geschichte, der direkt in das Geschehen springt, finde ich sehr ansprechend, zugleich unheimlich und spannend. Man spürt deutlich, in welch verlassener Umgebung Xara unterwegs ist. Mehrere Spannungsbögen und Handlungsebenen machen die Geschichte fesselnd.
Weshalb in der Geschichte die USA öfter eine Rolle spielen und damit einiges in der Geschichte konstruiert wirken lässt, erschließt sich mir nicht: Ein rumänischer Hund, der auf englische Kommandos hört. Die rumänische Großmutter vom tiefsten Dorf und Vampire, die englisch sprechen? Warum auch Xara aus den USA kommen muss und es nicht ein anderes europäisches Land sein kann, frage ich mich ebenfalls. Es sind lediglich Nuancen, die die Faszination für die eigentliche Geschichte unberührt lassen.
Nachdem ich das Buch beendet habe, muss ich sagen, dass der erste Band eine sehr schöne Geschichte ist, obwohl ich anfangs skeptisch war, ob das Buch aus dem Genre Dark Romantasy für mich überhaupt interessant ist. Auf den 2. Band bin ich neugierig. Daher gebe ich auch eine Leseempfehlung für Menschen, die aufgrund ihres Alters vielleicht nicht mehr zur vorrangigen Zielgruppe gehören.