Bozen-Thriller

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froschman Avatar

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Der neue Commissario Luther Krupp übernimmt gemeinsam mit der Streifenpolizistin Arianna Lici die Ermittlungen an dem Mord einer jungen drogensüchtigen Prostituierten, die in einer kalten Winternacht auf einem Parkplatz am Stadtrand von Bozen gefunden wurde. Sie wurde mit zahlreichen Messerstichen und einem Halsschnitt regelrecht hingerichtet. Krupp ist noch relativ neu und will sich nicht an die Gepflogenheiten seiner Chefs und Kollegen halten, die den Fall gleich zu den Akten legen wollte, da die Tote sowieso nur Müll sei.
Bald wird Krupp und Lici jedoch klar, dass sie einem Serienmörder auf der Spur sein könnten, es gibt nämlich ähnliche Fälle, die ebenfalls abgelegt wurden und eine weitere Tote Prostituierte. Sie sind allerdings nicht allein, denn ein engagierter junger Reporter einer Stadtzeitung hat die gleichen Überlegungen angestellt. Da sie bei ihren Recherchen auf große Ungereimtheiten innerhalb der ermittelnden Behörden stoßen, begeben sie sich selbst auch in Gefahr.
Luca D’Andrea hat mit diesem nach einem wahren Kriminalfall geschriebenen Thriller sehr deutlich gemacht, was passieren kann, wenn ganze Einheiten der Exekutive an einem Strang ziehen, um die eigenen Interessen bzw. Verfehlungen zu schützen. Störend waren die vielen Wiederholungen, die zum Teil mantramäßig, teilweise sogar absatzweise, niedergeschrieben wurden. Die Gegend um Bozen herum wurde detailliert beschrieben, man bekommt Lust auf einen Besuch. Die kurzen Kapitel erweisen sich leserfreundlich, das Gewicht des Buches mit seinen 724 Seiten ist jedoch schwerwiegend.