Weniger ist auch hier mehr!

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trinity 41 Avatar

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Bozen, Anfang der neunziger Jahre, ein kalter Winterabend, die grausam zugerichtete Leiche einer Prostituierten. Die perfekte Szenerie und ein guter Einstieg für einen spannenden Thriller. Eigentlich.

Die Ermittler Krupp und Lici ermitteln in dem Fall, obwohl ihre Kollegen wenig Bedarf sehen – handelt es sich doch um eine Ermittlung im Millieu. Ebenso wenig kümmert sich die Bevölkerung darum, bis eine weitere Leiche auftaucht und der Verdacht im Raume steht, dass es sich um einen Serienmörder handeln könnte.

Ich muss zugeben, dass ich mir deutlich mehr von Luca D'Andrea erhofft hatte. Er schreibt grundsätzlich flüssig und atmosphärisch dicht und der Thriller ist trotz der hohen Seitenzahl schnell zu lesen. Allerdings hatte die Story einige Längen, die es mir erschwert haben, am Ball zu bleiben. Die Entwicklung der Figuren ist unerlässlich, aber manche Details waren mir zu viel und haben dem Aufrechterhalten der Spannung nicht gutgetan. Auch die Auflösung ging mir persönlich zu schnell (nach Allem, was vorher war) und wirkte recht konstruiert.

Fazit: Für Hardcore-Fans von D'Andrea sicher ein Muss, aber für Thriller-Fans wegen der unnötigen Längen nicht uneingeschränkt zu empfehlen.