Trotz spannendem Anfang zäh und anstrengend

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barbarasbuecherbox Avatar

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Als die Xenobiologin Kira kurz vor Ende ihrer Mission auf dem Planeten Adra zu einer abgestürzten Drohne beordert wird, erwartet sie einen Routineauftrag ohne nennenswerte Ergebnisse. Doch bei ihrer Erkundung stürzt sie in eine Felsspalte und stößt auf einen offenbar von einer außerirdischen Intelligenz entwickelten Altarraum.

Sie weiß, dass sie keinesfalls mit einer außerirdischen Lebensform in Berührung kommen darf, doch sie schafft es nicht, ihre Neugier komplett zurückzuhalten.

Kurz darauf verliert sie das Bewusstsein und kommt erst, Wochen später, in der Krankenstation von Adra wieder zu sich: Die Mission wurde eingefroren und das komplette Team sitzt auf Adra fest, denn Kira scheint Kontakt mit einer nicht identifizierten Lebensform bekommen zu haben.

Doch Kira fühlt sich nicht wirklich anders und auch die Ärzte können nicht wirklich feststellen, ob etwas in ihrem Körper nistet.

Doch kurz darauf wachsen mörderische Tentakeln aus Kiras Körper und richten ein schreckliches Chaos auf Adra an.

Kira steht vor dem Nichts – sie hat alles verloren. Nur die außerirdische Substanz, die in ihrem Körper nistet, ist ihr geblieben.





Der Auftakt der Geschichte ist großartig: federleicht werden Kira, ihre Teamkollegen, Adra und die Raumstation in die Geschichte eingeflochten, ohne dass auch nur ein Moment des Nichtverstehens aufkommt. Man wird in die Geschichte geworfen, ohne darin unterzugehen. Abenteuerliche Entdeckungen und wissenschaftliche Erkenntnisse wechseln sich mit absolut actiongeladener Spannung ab, so dass ich die ersten zweihundert Seiten nur so verschlungen habe.

Doch dann passierte das, was ich nicht vermutet, aber befürchtet hatte: die Geschichte verliert sich in der Dicke des Buches und Handlungsabläufe fangen an, sich fast eins zu eins zu wiederholen. Nach einem Drittel des Romans beginnt dieser plötzlich, zäh zu werden und die Wiederholungen blasen das Buch unendlich auf.

Und mit jeder der vielen, vielen Seiten wird es anstrengender, am Ball zu bleiben.

Mit dem Verlust der Spannung sank auch m eine Aufmerksamkeit merklich – und es fiel mir immer schwer der Story selbst und dem Science in der Fiction zu folgen und am Ende saß ich vor dem Buch und war davon überzeugt, nur wenig von dem wirklich verstanden zu haben, was Paolini mir erzählen wollte.



Auch schaffte es Kira nicht, mir wirklich nahe zu kommen – und da das komplette Buch aus ihrer Sicht erzählt wird, ist das bei einem Roman, der – entfernt man die Science-Fiction darum herum – eigentlich eine Abenteuergeschichte sein will, ein großes Problem. Aufgrund der Distanz des Lesers zu Kira, ist es auch zudem kaum möglich, Gefühle für ihre Begleiter zu entwickeln. Sie haben alle liebenswerte Züge, doch wirklich berühren konnten sie mich nicht.



Schlussendlich muss ich leider sagen, dass Infinitum für mich – so schade es ist und so wenig ich es mir erhofft hatte – zu einer kleinen Enttäuschung wurde.

Zäh, bleibt mir im Gedächtnis zurück. Und ich bin sicher: hätte man mehr als ein Drittel der Geschichte gestrichen, wäre das, was dann übrig geblieben wäre, hervorragend gewesen.