Absoluter Pageturner

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pummelfee77 Avatar

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Ich habe das Buch innerhalb eines Tages verschlungen. Es fiel mir auch sehr schwer es aus der Hand zu legen.

Mike Brink hat durch einen Unfall das Savage Syndrom erlitten und ist nun in der Lage vermeintlich unlösbare Rätsel zu lösen. Alles ist für ihn verbunden mit Mustern und Zahlen. Mike ist aufgrund seiner Begabung zu einiger Berühmt gelangt und wird deswegen von einer Gefängnispsychologin zu Rate gezogen. Und so beginnt das Spiel.

Das erste Kapitel spielt in Paris 1909 und kann vom Leser erst später in das Gesamtbild eingefügt werden. Grundsätzlich finde ich, dass man das erste Kapitel hätte weglassen können. Die sprachliche Gestaltung der Geschichte hat mich ständig in Lauerstellung gehalten und selbst unaufgeregte Passagen aufregend gehalten. Genau das, was ich von einem guten Thriller erwarte. Im Kern geht es um die Suche nach dem „Schatz des göttlichen Wissens“ im Kontext der mystischen Komponente der jüdisch-christlichen Religion.

Das Haupträtsel ist für mich zu keinem Zeitpunkt lösbar, was ich nicht als negativ empfunden habe. Die Lösung die die Geschichte liefert ist nachvollziehbar und wird so präsentiert, dass sich die Spannung bis zuletzt hält ohne, dass ich ungeduldig wurde.

Die Handelnden sind gut dargestellt, auch wenn einigen Tiefe fehlt. Aber genau das hat mir gefallen, denn auch wenn diese Personen wichtig waren, brauchten sie keine Tiefe. Das hätte die Spannung unterbrochen und deswegen finde ich, dass die Autorin das hervorragend gelöst hat. Wichtig für mich war, dass der Protagonist sympathisch war und ich mit ihm gelitten habe und ich seine Handlungen nachvollziehen konnte.

Zudem werden viele Fakten mathematischer Art genannt, die für mich faszinierend waren, von denen ich jedoch annehme, dass einige Leser aufgrund fehlender Erläuterungen, das negativ empfinden, obwohl es nicht tragend für die Story ist. Zum Beispiel die Erwähnung der „Escher-Treppe“. Ein Goodie ist der Name der treuen Dackeldame „Conundrum“, der mich zum Schmunzeln gebracht hat und für die Detailtreue der Autorin steht. Einziger Wermutstropfen ist ein Fehler in der Story, der sich nicht klären konnte. Das Gefäß verschwindet auf mysteriöse Weise und taucht trotz intensiver Suche nicht mehr auf. Dennoch ist es zu einem späteren Zeitpunkt wieder da und ich weiß nicht woher und wie.

Dieses Buch ist im Deutschen so brillant formuliert, dass ich mich frage, ob die Übersetzung so genial ist oder ob die Übersetzung das Original übertrifft. Wie auch immer, möchte ich die Übersetzer lobend erwähnen, denn es war ein absolutes thrilliges Lesevergnügen ohne Längen.

Fazit: Wer Dan Brown liebt und auch Andreas Eschbach verschlungen hat, wird hier bestens auf hohem Niveau unterhalten. Absolute Leseempfehlung.