Zu viel Mystery

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rebekka Avatar

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Ich liebe Rätsel, und wenn ein Roman schon im Titel dieses Wort trägt, muss ich es einfach lesen. Die spannende Leseprobe hat meinen Wunsch noch verstärkt, weshalb ich es gar nicht abwarten konnte, bis ich das Buch endlich in der Hand hatte.

Diese Freude verwandelte sich aber schon nach mehreren Seiten in Unbehagen. Wie sich nämlich herausstellte, entwickelte sich die Handlung nach kurzer Zeit in Richtung Fantasyroman. Ein Mann auf der Suche nach Unsterblichkeit, Ausflüge in die höhere Mathematik und Quantenphysik, langweilige Exkurse zur Kabbala und zum Schluß auch noch ein Dämon – das war mir alles zu viel. In einem Buch, das ausdrücklich als „Thriller“ bezeichnet wird, erwarte ich so etwas nicht. „Mystery-Thriller“ wäre die bessere Bezeichnung gewesen. Dann hätte ich es nämlich nicht lesen wollen.

Andererseits muss ich anerkennen, dass Danielle Trussoni einen angenehmen, flüssigen Schreibstil hat und es schafft, mit überraschenden Wendungen die Spannung aufrecht zu erhalten. Ein weiterer Pluspunkt ist Erscheinungsbild des Buches: Die erhabene Goldschrift auf rotbraunem Hintergrund sowie das Muster, das sich auch über den Schnitt zieht, machen mächtig was her. Den Fortsetzungroman mit dem zweiten Rätsel werde ich trotzdem nicht lesen.