Australischer Busch - und eine Teambuildingmaßnahme, die völlig aus dem Ruder läuft

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marie aus e Avatar

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Optisch führt das Buch perfekt zum Thema hin, das dichte, düstere Grün des australischen Buschs setzt sich auch auf den Coverinnenseiten fort, sehr gelungen.

Um was geht es?
Eine Firma lässt ihre Mitarbeiter eine Art Survival-Training al teambildende Maßnahme im australischen Busch unternehmen, Männer und Frauen getrennt.
Von den fünf Frauen kommen allerdings nur vier zurück...

Jane Harper lässt ihren Thrillern kapitelweise wechseln, einmal begleiten wir die Kollegschaft bei ihrer Buschwanderung und erfahren so Stück um Stück, was dort geschehen ist, jedes zweite Kapitel wird aus Sicht der ermittelnden Polizei geschildert, Zug um Zug fügt sich so alles zu einem Gesamtbild.

Faszinierend war die Beschreibung des Survival Trainings im Busch, das schnell seine spielerische Komponente verlor - fast fühlte man sich vor Ort in der Wildnis.

Die Autorin hat Spannung aufgebaut, in dem über längere Strecken einfach nichts entscheidendes geschah, man hatte aber immer im Hinterkopf, dass vermutlich bald etwas Schreckliches passieren würde. Das steigerte zwar den Spannungsbogen, war mir aber teilweise auch zu langatmig. Über weite Strecken habe ich etwas Tempo und Dynamik vermisst - wobei mir schon klar ist, dass die Stimmung nur auf diese Art und Weise so eindrücklich gespiegelt werden konnte. Insofern bin ich diesbezüglich zwiegespalten.

Die Auflösung hingeben war grandios und hat mich fast völlig mit den für mich vorhandenen Längen des Buches versöhnt. Ganz großes Kino!