Verloren im Busch

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
buch-leben Avatar

Von

Wie der Klappentext verrät, brechen fünf Frauen auf eine Wanderung durch den australischen Busch auf - als eine Art Teambuilding-Event. Zurück kommen aber nur vier - Alice Russell ist verschwunden.

Richtig gut gefallen hat mir, wie das Buch aufgebaut ist. Es beginnt mit der Rückkehr der Frauen (ohne Alice). Dass das passiert weiß man schon aus dem Klappentext, man wird also nicht gespoilert. Das nervt mich sonst immer, wenn man durch die Kurzbeschreibung schon Dinge erfährt, die erst in der Mitte des Buches passieren. Aber wie gesagt, hier ist man als Leser völlig blank.
Dann wird die Perspektive immer gewechselt. Ein Abschnitt spielt in der Gegenwart und der Suche nach Alice, dann kommt wieder ein Abschnitt, in dem man die letzten drei Tage der Frauen rekonstruiert - man begleitet sie praktisch auf ihrer Wanderung.
Das war einfach super gelöst, denn so hatte man immer Lust, weiterzulesen. Man wollte schließlich so schnell wie möglich wissen, was passiert ist.

Das allerdings zieht sich dann doch ein bisschen. In der ersten Hälfte des Buches geht es noch sehr flott voran, außerdem werden einige Möglichkeiten eingestreut, was passiert sein könnte - und das hat nicht nur etwas mit dem australischen Busch zu tun. Auch die Ermittlungen kann man gut verfolgen, wobei Aaron Falk nicht zu sehr in den Mittelpunkt gedrängt wird.
Dann stagniert es aber etwas. Man hat das Gefühl, es passiert nichts Neues und alles dreht sich im Kreis. Die Frauen wandern, der Suchtrupp sucht... In beiden Perspektiven passiert nicht viel. Das fand ich schade, denn dadurch kam bei mir ein bisschen Langeweile auf.

Auch das Ende ist dann verhältnismäßig unspektakulär. Es passt an sich gut ins Buch und ist sehr realistisch - sogar so sehr, dass man es gar nicht erwartet hätte. Ich habe nämlich immer noch auf einen großen Knall gewartet, der aber nicht kam. Trotzdem ist es schlüssig und es bleiben keine Fragen offen.

Insgesamt war das Buch mal so, mal so. Es gab sehr spannende Stellen, die mich richtig überzeugt haben, aber eben auch langatmige Passagen. Deswegen gibt es von mir nur 3 Sterne