Auch in der Altmark ist die Welt nicht mehr so ganz in Ordnung

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mellie Avatar

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Schon bevor Pippa Bolle ihren Dienst beginnt hat der erste Bewohner schon "ins Gras gebissen". Eigentlich sollte Pippa eine Art Gesellschafterin für eine alte Dame spielen. Der Leichenfund auf Seite eins und Pippas Begegnung mit der ersten Bewohnerin des Ortes (eine Kreuzung zwischen Frl. Rottenmeier, der Prada tragenden Teufelin und der Hexe Morgana) räumt alle Zweifel aus, dass hier die heile Welt noch existiert. Im Verlauf des Krimis finden die alten Geister ihren Weg aus der Flasche und es wird klar, dass einige Bewohner mehr verbindet als der Wohnort. Die Verletzungen, die Ungerechtigkeiten der Vergangenheit lassen das Dorf nicht zur Ruhe kommen. Dem Autorenduo gelingt es ein trauriges Kapitel DDR-Geschichte einzuarbeiten (genaueres möchte ich nicht verraten) und zu zeigen, dass die tiefen Wunden auch deshalb nicht heilen können, weil die Verantwortlichen zum Teil auch nach der Wende ihren Einfluss nicht verloren haben und ihre Möglichkeiten auch weiterhin nutzen. Es gibt einige interessante Charaktere geben der Geschichte weiteren Pfiff: das Duo Hausarzt/Naturheiler, alter/neuer Polizeiermittler und natürlich die Patronin des Ortes. Sie lässt hoffen und wünschen, dass man. Mit 100 auch noch so aufmerksam durch die Welt geht. Trotz des Themas nicht zu schwere Kost. Der sogenannte Showdown rundet das Ganze ab und zeigt die vielfältigen Verwendungszwecke von Vogelnestern und das eine Überwachung der Umgebung mit Webcams auch von Vorteil sein kann. "ins Gras gebissen" ist eine gute Wahl unabhängig, ob man den Roman drin oder draußen liest bzw. auf einer Grünfläche mit oder ohne Gartenzwerge.
Kurz gesagt: Absolut Lesenswert