Ein guter Krimi

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rebekka Avatar

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Ins Gras beissen in diesem vierten Krimi eine ganze Menge Leute - die einen früher, die anderen später. Und Pippa Bolle ist wieder mittendrin dabei. Diesmal führt sie ein Auftrag in die Altmark, genauer gesagt, ins "Storchendreieck", das aus den Orten Storchwinkel, Storchhenningen und Storchentram gebildet wird. Anders als in den Vorgängerbänden muss sie kein Haus hüten, sondern einer resoluten 99jährigen als Gesellschafterin zur Seite stehen - was zwar gut honoriert wird, aber kein Zuckerschlecken ist. Im Nullkommanix häufen sich die Todesfälle, und immer sind es Mitbürger, die nicht gerade beliebt waren. Pippa als Hobbydetektivin zu bezeichnen wäre nicht ganz richtig: Ihre Fähigkeit besteht weniger in der Deduktion als vielmehr in dem Talent, die Menschen zum Reden zu bringen. Deshalb ist sie dem kurz vor der Pensionierung stehenden Kommissar Paul-Friedrich Seeger auch eine große Hilfe: Von ihrer Auftraggeberin, der Gartenzwerg-Fabrikantin Christabel Gertenknecht, als Sicherheitsbeauftragte ausgegeben, steht sie ihm mit geschicktem Befragen der Einwohner zur Seite und bringt so manches ans Licht, das die Leute lieber unter der Decke gehalten hätten.

Die Autorinnen Auerbach und Keller sind mit diesem Buch in die Welt der wirklichen Krimischreiber aufgerückt. Standen in ihren ersten Büchern vor allem Humor und leichte Unterhaltung im Mittelpunkt, so geht es bei "Ins Gras gebissen" um einen richtigen Fall mit ausgesprochen ernsthaftem Hintergrund. Zwangsadoptionen in der DDR, die Machenschaften der alten Seilschaften, die auch nach der Wende immer noch am Drücker sind und ihre Mitbürger schikanieren - das alles gibt diesem Krimi einen authentischen Anstrich. Dass der Leser daneben auch wieder über skurrile Typen wie einen "Spökenkieker" und verrückte Einfälle der Autorinnen lachen darf, macht die Lektüre erneut zu einem angenehmen Sommervergnügen. weiterlesen