Gartenzwerge in der Altmark

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ecinev Avatar

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Das war mein erster Roman von Pippa Bolle. Es hat mir gut gefallen und ich werde mir die anderen wohl auch noch zulegen. Die Figuren sind lebendig beschrieben und der Text läßt sich flüssig lesen. Es ist kein spannender Kriminalroman aber ein humorvolles Buch.
Pippa Bolle wohnt in Berlin und ist dort dabei eine Haushüte-Agentur zu gründen. Da erreicht sie ein Schreiben eines Vogelkunde-Professors der ihr ein Angebot schickt. Sie soll eine knapp 100 jährige betreuen während die Haushälterin im Urlaub ist. Der beigefügte Scheck überzeugt Pippa den Job anzunehmen. So macht sie sich an einem kühlen März-Tag auf in die Altmark. In dem beschaulichen Dorf Storchwinkel dreht sich alles um Störche und 3L Lüttmanns Lütte Lüd der größte Arbeitgeber der Gegend und Fabrikant von teils außergewöhnlichen Gartenzwergen. Als Pippa dort ankommt hat bereits der erste Bewohner, der nicht gerade beliebte Gerichtsvollzieher 'ins Gras gebissen' er wird tot unter einem Bierfaß in der Dorfkneipe aufgefunden. Gefunden wird er von der 100 jährigen Christabel, Eigentümerin von 3L die dem Wirt die Schulden bezahlen wollte, schließlich fühlt sie sich schuldig an der Misere des Wirts. In ihrer Fabrik duldet sie keinen Alkoholgenuß.
Pippa kommt mitten während der Beerdigung an der das ganze Dorf teilnimmt in dem kleinen Dorf an und macht bereits erste Bekanntschaft mit den Charakteren des Dorfes. Dann wird auch noch die nächste Tote gefunden, die Lebensgefährting des Gerichtsvollziehers ist vor einer Baumkuchenwalze verbrannt. Das bringt die Polizei ins Spiel die jetzt gleich 2 Morde aufklären muß. Versehentlich wird Pippa sogar als Kripo-Aushilfe gehalten und soll die Aussagen der Bewohner aufnehmen.

Später lernt sie Christabel kennen, um die sich aushilfsweise kümmern muß. Schnell lernt sie, das Christabel trotz ihres hohen Alters ein beachtliches Tagespensum hat und sich jeden Tag mit einer Sänfte in die Fabrik bringen läßt. Außerdem benutzt sie Pippa um kräftig bei der Aufklärung der Morde mitzuhelfen.
Bei der Aufklärung wird es teilweise ein wenig konfus aber das Personenverzeichnis leistet da ganz gute Dienste. Das etwas traurige Kapitel mit Zwangsadoptionen in der ehemaligen DDR gehörte für mich nicht unbedingt in das sonst recht heitere Buch und hat mit der Aufklärung der Morde nicht sehr viel zu tun.