Worin liegt das Glück?

Eine Geschichte, die vermitteln will: Zwischen Alt und Jung, zwischen Strukturen und Abenteuer, zwischen Geborgenheit und Unabhängigkeit. Dies gelingt ohne Anklage oder erhobenen Zeigefinger, doch mit dem wissenden Schmunzeln, das die Lebenserfahrung mit sich bringt. Der Schlüssel liegt im Aufbau als Fabel. Ein freiheitsliebender Junge macht sich mit seinem Teddy auf den Weg ins hohe Gras - einer magischen Welt, die ihn dazu bringt, nicht nur seine Entscheidungen, sondern viel mehr seine Prioritäten zu hinterfragen. Der Clou liegt darin, dass der alte Teddy als bester Freund des Jungen die Stimme der Vernunft verkörpern kann, ohne je belehrend zu wirken. Und so klärt sich schließlich, dass die vermuteten Widersprüche keine sein müssen und auch in Balance zusammen bestehen können.

Das Buch ist praktisch zu gleichen Teilen aus Text und Illustrationen aufgebaut. Letztere mögen auf den ersten Blick aufgrund des Stils einfach wirken, doch ergibt sich dadurch ein harmonisches Ganzes, das sich sehr flüssig lesen lässt, weil beide Teile stets im Gleichgewicht sind. Zudem bestechen die Darstellungen durch eine hohe Dynamik, die sie auch ohne Worte auskommen lässt und für Kinder spielend zum Leben erwecken. Vom Einband bis zu den einzelnen Seiten fühlt sich das Buch sehr wertig an und auch die Übersetzung hat gute Arbeit geleistet, was in Summe den Kaufpreis rechtfertigt.

Eine moderne Fabel, die mehr ist als nur ein Kinderbuch und allen empfohlen sei, die sich auf eine phantastische Reise zur Versöhnung fundamentaler Gegensätze begeben wollen.