Zwischen Staunen und Sinn

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bluemango Avatar

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Boah, ist das schön!
Mit "Ins hohe Gras" gelingt Trevor Noah ein poetisches und zugleich tiefsinniges Kinderbuch, das weit über sein Genre hinausweist. In klarer, bildhafter Sprache erzählt er von einem Jungen und seinem Teddybären, die sich in ein Abenteuer jenseits der starren Erwachsenenwelt wagen, eine Geschichte über Neugier, Mut und die Schönheit des Unbekannten.
Besonders bemerkenswert ist die doppelte Ebene des Textes: Das äußere Abenteuer im „hohen Gras“ spiegelt eine innere Reise zu Offenheit und Fantasie. Noahs Stil bleibt dabei schlicht, doch niemals banal. Er verbindet Witz und Warmherzigkeit mit leiser Gesellschaftskritik. Die Illustrationen von Sabina Hahn ergänzen den Text meisterhaft, indem sie dessen Wärme und Verspieltheit visuell vertiefen.
Zwar mag der klassische Erzählton altmodisch anmuten, doch gerade darin liegt die zeitlose Stärke des Buches. Es lädt Kinder wie Erwachsene gleichermaßen zum Staunen ein. Ins hohe Gras ist ein Plädoyer für Empathie, Gemeinschaft und das Wiederentdecken der Welt mit kindlichen Augen, ein kleines Meisterwerk, das fünf Sterne verdient.