Beührende Geschichte (auch für Erwachsene)
Lila ist so gar nicht nach dem kurzen "Urlaub" mit ihrer Großmutter, kurz Mu, auf den Schäreninseln. Nach einem Sturm sitzen sie schließlich auch ganz fest und müssen warten bis Rettung kommt. Zusammen schaffen sie es sich jedoch eine gute Zeit mit besonderen Erinnerungen zu schaffen. Als Lila ihrer verstorben Freundin Rosa auch noch begegnet, beginnt für sie ein sehr realer Prozess des Loslassens...
Die Kurzbeschreibung spoilert ein klein wenig, da ich finde, dass man zu Beginn gar nicht herauslesen kann, ob Rosa nur einfach nicht mit ist oder eben gestorben ist. Gerade Kinder haben noch eine ganz eigene Welt in der sie leben, daher fand ich es eigentlich sehr schön, dass der Tod zunächst nicht explizit erwähnt wurde, sondern in Lilas Fantasie eine ganz eigene Reise stattfand.
Die Illustrationen sind in schwarz- weiß gehalten und erinnern an Bleistiftzeichnungen, man sollte sie sich aber nicht wie in vielen Kindervorlesebüchern erwarten, sondern sie sind dezent eingesetzt, um ab und zu die Geschichte malerisch zu unterstützen.
Die Kapitel sind gleichzeitig die Tage, die Linnea(eine ausgesprochen schöne Namenswahl) aka Lila mit ihrer Mu auf der Insel verbringt und haben eine eher fortgeschrittene Länge. Zusammen mit dem doch anspruchsvolleren Inhalt und Thema der Geschichte, ist das Alter 9/10 Jahre okay gewählt.
Den Handlungsort, die Inseln selbst kenne ich zwar nicht, aber jeder der schon mal im Norden war, weiß dieser versprüht ein eigenes Flair und im Buch kommt diese Atmosphäre sehr gut rüber.
Der Schreibstil ist wirklich außergewöhnlich und hat eine wunderschöne Wort- und Sprachwahl, wodurch sich das Buch durchaus für Erwachsene alleine profiliert.
Bei einigen Zeilen verspürte ich die tiefe Traurigkeit von Lila über den Verlust ihrer Freundin Rosa sehr stark.
"Manchmal schaute ich etwas an und wusste, dass es schön war, aber spürte es nicht. Nichts war schön ohne Rosa."
"Es wird Zeit für dich. Das Leben ruft nach dir."
Das Buch thematisiert mit einer ganz besonderen Art die Themen Verlust, Freundschaft, Umgang mit Trauer, Beziehungen zu entwachsenen Familienangehörigen und zeigt, dass mit Fantasie und Glaube an sich selbst einiges zu schaffen ist.
Einzig das Gedicht von Mu über die "Scheißbootkapitänin" gefiel mir gar nicht, ich mag keine vulgäre Sprache, auch wenn Kinder in dem Alter natürlich Bescheid wissen und es gereimt ist, möchte ich sowas mit einem Buch nicht fördern. Die Intention der Großmutter war natürlich Linnea zum Lachen zu bringen, aber leider kam es mir im Vergleich zum Rest ein wenig fehl am Platz vor.
Fazit: Ein wunderschönes Buch, das noch viel mehr bietet, als sich vielleicht erwarten lässt! Eine Leseempfehlung, nicht nur für Kinder!
Die Kurzbeschreibung spoilert ein klein wenig, da ich finde, dass man zu Beginn gar nicht herauslesen kann, ob Rosa nur einfach nicht mit ist oder eben gestorben ist. Gerade Kinder haben noch eine ganz eigene Welt in der sie leben, daher fand ich es eigentlich sehr schön, dass der Tod zunächst nicht explizit erwähnt wurde, sondern in Lilas Fantasie eine ganz eigene Reise stattfand.
Die Illustrationen sind in schwarz- weiß gehalten und erinnern an Bleistiftzeichnungen, man sollte sie sich aber nicht wie in vielen Kindervorlesebüchern erwarten, sondern sie sind dezent eingesetzt, um ab und zu die Geschichte malerisch zu unterstützen.
Die Kapitel sind gleichzeitig die Tage, die Linnea(eine ausgesprochen schöne Namenswahl) aka Lila mit ihrer Mu auf der Insel verbringt und haben eine eher fortgeschrittene Länge. Zusammen mit dem doch anspruchsvolleren Inhalt und Thema der Geschichte, ist das Alter 9/10 Jahre okay gewählt.
Den Handlungsort, die Inseln selbst kenne ich zwar nicht, aber jeder der schon mal im Norden war, weiß dieser versprüht ein eigenes Flair und im Buch kommt diese Atmosphäre sehr gut rüber.
Der Schreibstil ist wirklich außergewöhnlich und hat eine wunderschöne Wort- und Sprachwahl, wodurch sich das Buch durchaus für Erwachsene alleine profiliert.
Bei einigen Zeilen verspürte ich die tiefe Traurigkeit von Lila über den Verlust ihrer Freundin Rosa sehr stark.
"Manchmal schaute ich etwas an und wusste, dass es schön war, aber spürte es nicht. Nichts war schön ohne Rosa."
"Es wird Zeit für dich. Das Leben ruft nach dir."
Das Buch thematisiert mit einer ganz besonderen Art die Themen Verlust, Freundschaft, Umgang mit Trauer, Beziehungen zu entwachsenen Familienangehörigen und zeigt, dass mit Fantasie und Glaube an sich selbst einiges zu schaffen ist.
Einzig das Gedicht von Mu über die "Scheißbootkapitänin" gefiel mir gar nicht, ich mag keine vulgäre Sprache, auch wenn Kinder in dem Alter natürlich Bescheid wissen und es gereimt ist, möchte ich sowas mit einem Buch nicht fördern. Die Intention der Großmutter war natürlich Linnea zum Lachen zu bringen, aber leider kam es mir im Vergleich zum Rest ein wenig fehl am Platz vor.
Fazit: Ein wunderschönes Buch, das noch viel mehr bietet, als sich vielleicht erwarten lässt! Eine Leseempfehlung, nicht nur für Kinder!