Ein Buch, das nicht laut ist, aber lange nachhallt
Ein wunderbar stilles Kinderbuch über Verlust, Fantasie und das heilende Band zwischen Jung und Alt – traurig, tröstend und voller leiser Hoffnung.
„Inseltage mit Rosa“ von Mareike Krügel ist so ein Kinderbuch, das leise daherkommt und trotzdem tief wirkt. Es erzählt von Lila, einem Mädchen, das nach einem Sturm mit ihrer Großmutter auf einer kleinen Schäreninsel festsitzt. Was erst nach einem kleinen Abenteuer klingt, entpuppt sich schnell als intensive Reise – nicht nur über die Insel, sondern auch durch Lilas Gefühlswelt. Denn mitten im Nirgendwo begegnet sie Rosa, ihrer kürzlich verstorbenen Freundin. Und zwar nicht nur in Gedanken oder Erinnerungen, Rosa wird für Lila ganz real.
Was ich besonders schön fand: Das Buch nimmt Kinder ernst. Es spricht über Trauer, Verlust und das Vermissen, aber ohne schwer zu werden. Stattdessen ist da diese besondere Mischung aus Nähe, Wärme und Leichtigkeit. Lila und ihre Oma, die sie „Mu“ nennt, verbringen ihre Tage mit Malen, Dichten, Spielen. Es wirkt fast wie ein kleines Ritual gegen die Angst. Mu versucht nicht, alles zu erklären oder wegzuwischen – sie ist einfach da, hört zu und macht mit. Für mich ist das eine der stärksten Botschaften dieses Buches: dass es nicht immer Worte braucht, sondern Menschen, die einfach bleiben.
Aus pädagogischer Sicht kann man nur den Hut ziehen. Die Geschichte zeigt auf sehr einfühlsame Weise, wie Kinder mit Trauer umgehen können – und wie wichtig es ist, ihnen Raum und Ausdrucksmöglichkeiten zu geben. Lila verarbeitet ihre Gefühle nicht über lange Gespräche, sondern über Fantasie und Kreativität. Das ist nicht nur realistisch, sondern auch bestärkend. Gleichzeitig ist die Figur der Großmutter ein schönes Beispiel dafür, wie Erwachsene Kinder in solchen Situationen begleiten können, ohne belehrend zu sein.
Aber auch mit den Augen eines Kindes gelesen (oder besser: mit dem Herzen), ist dieses Buch etwas ganz Besonderes. Lila ist glaubhaft, sympathisch und neugierig – man versteht sofort, wie sehr sie ihre Freundin vermisst, und wünscht ihr fast, Rosa würde bleiben. Dass Rosa schließlich wieder geht, ist traurig, ja – aber es tut nicht weh. Weil man spürt, dass etwas in Lila weitergewachsen ist.
Ein kleiner Punkt, der mir aufgefallen ist: Manche Formulierungen sind für Kinder, die noch nicht so viel lesen, vielleicht etwas komplex oder poetisch. Das stört die Stimmung zwar nicht, könnte aber gelegentlich eine kleine Herausforderung sein. Ein paar kürzere Kapitel oder eine kleine Orientierungshilfe im Text hätten das Lesen noch runder gemacht.
Was Anna Schillings Illustrationen angeht – die sind wirklich besonders. Zart, einfühlsam, manchmal fast zurückhaltend. Sie tragen die Geschichte, ohne sie zu dominieren. Und sie lassen viel Raum für eigene Gedanken.
Insgesamt ist „Inseltage mit Rosa“ ein stilles, aber sehr starkes Kinderbuch. Für Kinder ab neun, die vielleicht selbst schon jemanden vermissen. Für Eltern, die nicht wissen, wie sie mit ihrem Kind über Abschied sprechen sollen. Und für alle, die an die Kraft der Fantasie glauben – oder sich wieder daran erinnern wollen.
„Inseltage mit Rosa“ von Mareike Krügel ist so ein Kinderbuch, das leise daherkommt und trotzdem tief wirkt. Es erzählt von Lila, einem Mädchen, das nach einem Sturm mit ihrer Großmutter auf einer kleinen Schäreninsel festsitzt. Was erst nach einem kleinen Abenteuer klingt, entpuppt sich schnell als intensive Reise – nicht nur über die Insel, sondern auch durch Lilas Gefühlswelt. Denn mitten im Nirgendwo begegnet sie Rosa, ihrer kürzlich verstorbenen Freundin. Und zwar nicht nur in Gedanken oder Erinnerungen, Rosa wird für Lila ganz real.
Was ich besonders schön fand: Das Buch nimmt Kinder ernst. Es spricht über Trauer, Verlust und das Vermissen, aber ohne schwer zu werden. Stattdessen ist da diese besondere Mischung aus Nähe, Wärme und Leichtigkeit. Lila und ihre Oma, die sie „Mu“ nennt, verbringen ihre Tage mit Malen, Dichten, Spielen. Es wirkt fast wie ein kleines Ritual gegen die Angst. Mu versucht nicht, alles zu erklären oder wegzuwischen – sie ist einfach da, hört zu und macht mit. Für mich ist das eine der stärksten Botschaften dieses Buches: dass es nicht immer Worte braucht, sondern Menschen, die einfach bleiben.
Aus pädagogischer Sicht kann man nur den Hut ziehen. Die Geschichte zeigt auf sehr einfühlsame Weise, wie Kinder mit Trauer umgehen können – und wie wichtig es ist, ihnen Raum und Ausdrucksmöglichkeiten zu geben. Lila verarbeitet ihre Gefühle nicht über lange Gespräche, sondern über Fantasie und Kreativität. Das ist nicht nur realistisch, sondern auch bestärkend. Gleichzeitig ist die Figur der Großmutter ein schönes Beispiel dafür, wie Erwachsene Kinder in solchen Situationen begleiten können, ohne belehrend zu sein.
Aber auch mit den Augen eines Kindes gelesen (oder besser: mit dem Herzen), ist dieses Buch etwas ganz Besonderes. Lila ist glaubhaft, sympathisch und neugierig – man versteht sofort, wie sehr sie ihre Freundin vermisst, und wünscht ihr fast, Rosa würde bleiben. Dass Rosa schließlich wieder geht, ist traurig, ja – aber es tut nicht weh. Weil man spürt, dass etwas in Lila weitergewachsen ist.
Ein kleiner Punkt, der mir aufgefallen ist: Manche Formulierungen sind für Kinder, die noch nicht so viel lesen, vielleicht etwas komplex oder poetisch. Das stört die Stimmung zwar nicht, könnte aber gelegentlich eine kleine Herausforderung sein. Ein paar kürzere Kapitel oder eine kleine Orientierungshilfe im Text hätten das Lesen noch runder gemacht.
Was Anna Schillings Illustrationen angeht – die sind wirklich besonders. Zart, einfühlsam, manchmal fast zurückhaltend. Sie tragen die Geschichte, ohne sie zu dominieren. Und sie lassen viel Raum für eigene Gedanken.
Insgesamt ist „Inseltage mit Rosa“ ein stilles, aber sehr starkes Kinderbuch. Für Kinder ab neun, die vielleicht selbst schon jemanden vermissen. Für Eltern, die nicht wissen, wie sie mit ihrem Kind über Abschied sprechen sollen. Und für alle, die an die Kraft der Fantasie glauben – oder sich wieder daran erinnern wollen.