Gänsehautgarantie

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gtotter Avatar

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„Inseltage mit Rosa“ ist ein Kinderbuch das sich mit den Themen Verlust und Trauer auseinandersetzt. Im Mittelpunkt steht Ich-Erzählerin Lila, die gerade ihre beste Freundin Rosa verloren hat. Seit Rosas Tod flüchtet Lila mehr und mehr in eine Fantasie-Welt, in der Rosa noch lebt. Daher ist ihr auch überraschen gleichgültig, als ihr Vater sie aus beruflichen Gründen auf einer Schäreninsel parkt. Lila ist alleine auf der Insel, abgesehen von ihrer exzentrischen Großmutter, die sie gar nicht kennt, und eben Rosa…

Mareike Krügerl erzählt unglaublich behutsam von Lila und ihrer Großmutter Mu. Die ganze Erzählung hat eine gewisse Sanft- und Weichheit. Krügerl gibt den Figuren den nötigen Raum um sich ausbreiten zu können. Großmutter Mu ist exzentrisch und dichtet gerne, allerdings nicht auf die peinliche Art und Weise. Die Gedichte finden sich auch im Buch und lockern die Erzählung auf. Es ist herzerwärmend mitzuverfolgen wie Lila sich nach und nach zu öffnen beginnt und wieder Freude am Leben findet. Das Buch erzählt auch über die magische Kraft der Phantasie. Die ihren Ausdruck im Spielen aber auch in der Kunst findet. Die Erzählung ist, obwohl sie ein sehr trauriges Kernthema beinhaltet, auch für Kinder geeignet. Aber eher erst ab 10. Neben Trauer kommen nämlich auch Themen wie Demenz, körperlicher Verfall, leichtsinnige Erwachsene und gleichgeschlechtliche Beziehungen vor. Alles übrigens ohne Holzhammer. Das ist großartige Kinderliteratur.