Geschichte des A2923 EV

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janlu Avatar

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Die Leseprobe von Boris Beckers neuem Buch über seine Zeit im Gefängnis ist persönlich, direkt und in einem Ton geschrieben, wie man Boris kennt – ohne viele Schnörkel, gerade heraus. Man merkt schnell: Er will ehrlich sein, will nichts beschönigen. Das macht die ersten Seiten durchaus spannend, denn man fragt sich, wie ein bekannter Sportler wie er den Alltag hinter Gittern erlebt hat.

Boris beschreibt seine ersten Tage im Gefängnis sehr plastisch – die Angst, das Ungewisse, die Enge in der Zelle. Das wirkt glaubwürdig und lässt sich leicht lesen. Doch gleichzeitig merkt man auch: Der Text bleibt oft an der Oberfläche. Tiefergehende Gedanken oder echte Selbstreflexion kommen nur kurz durch. Vieles klingt wie ein Bericht, weniger wie eine wirkliche Auseinandersetzung mit seiner Vergangenheit.

Literarisch ist das Buch kein großer Wurf – das will es aber wohl auch gar nicht sein. Es liest sich eher wie ein langes Interview, locker erzählt, manchmal etwas flach. Wer mehr über das Innenleben eines Prominenten im Gefängnis erfahren will, bekommt hier einen Einblick. Wer jedoch tiefere Gedanken oder neue Erkenntnisse sucht, könnte enttäuscht sein.