Interessante Einblicke
Wenn ich ehrlich zu mir bin, wollte ich dieses Buch aus Neugierde lesen. Neugierde auf eine Person des öffentlichen Lebens, die aufgestiegen und gefallen ist, wie kaum eine andere. Und die in der Zeit dazwischen für viele Schlagzeilen gesorgt hat. Neugierde auf diese fremde Welt des Gefängnisses. Neugierde auf „die Story dahinter“. Wurde diese Neugierde befriedigt? Definitiv. Auch für Menschen mit wenig Ahnung vom Tennis - und die zu jung sind, um damals Wimbledon verfolgt zu haben - liest sich das Buch flüssig und gut. Es ist gesetzt in der Gefängniszeit mit Rückblenden zu den wichtigsten Matches, dem Prozess und zur „Liebe“. Das ist stilistisch gut aufgebaut und abwechslungsreich zu lesen. Bleibt das aber, das ich nicht richtig benennen kann. Ich habe es gerne gelesen, aber es hat mich manchmal auch irritiert. Man hat den Eindruck, es sind andere Schuld an vielen. Man hat den Eindruck, man kratzt trotz des ehrlichen Buchs nur an der Oberfläche. Aber das muss man dann als Leser vielleicht auch einfach aushalten, weil es am Ende auch einfach keine Fiktion ist, sondern ein echtes Leben, worüber der Autor selbst entscheiden darf.