Reflektionen
        Boris Becker kennen wir alle als das ehemalige Tenniswunderkind, den Tennisexperten und den Gefängnisinsassen. In diesem autobiografischen Buch berichtet er von seiner Zeit im Gefängnis und in Rückblicken - er hatte dort viel Zeit dazu - von den Höhen und Tiefen seiner Karriere, den Rückschlägen und den Lehren. Im Gefängnis findet er zum Stoizismus und so nimmt auch dieser einen Teil dieses Buches ein. Dadurch entsteht ein spannender Erzählstil. Die anekdotischen Rückblicke haben mir besonders gefallen, überraschender für mich waren jedoch seine Gedanken zum Gefangenendasein mit allen Risiken sowie die Art und Weise seiner Reflektionen zu seiner Schuld und zu der Zeit danach. Mitunter hatte ich das Gefühl, dass er sich mit dem Schuldspruch nicht arrangiert hat, diesen nach wie vor nicht akzeptieren kann. Seine Sprache wirkt oft sehr ehrlich, z.B. in den Reflektionen zur Beziehung zu Michael Stich. Kein Meisterwerk, doch aufschlussreich und interessant geschrieben.
      
    