Vom Tennisstar zum Häftling
Bobele – ein Name, der nicht nur Tennisfans ein Begriff ist. Mit 17 Jahren eroberte Boris Becker Wimbledon, später folgten Olympiagold im Doppel, Weltruhm und schließlich der tiefe Fall: Gefängnis wegen Steuerhinterziehung. Gerade dieser letzte Abschnitt seines Lebens weckte mein Interesse, denn der Klappentext versprach Einblicke in „die härtesten Gefängnisse Englands“ und Lektionen in Resilienz.
Beim Lesen stellte sich jedoch Ernüchterung ein. Zwar beschreibt Becker eindrücklich die Isolation von bis zu 22 Stunden täglich in der Zelle und die damit verbundenen mentalen Belastungen, insgesamt wirkt seine Haft aber deutlich gemäßigter, als es der Klappentext suggeriert. Durch seine Berühmtheit hatte er sicher einige Vorteile, auch wenn er kalkulieren musste und Gefahren allgegenwärtig blieben. Der Stoiker-Kurs, an dem er teilnahm, vermittelt grundlegende Strategien der Resilienz. Verwundert war ich, dass er diese Erkenntnisse erst mit Mitte 50 verinnerlichte. „Besser spät als nie“ könnte man sagen.
Spannend sind die Einblicke in seine Naivität als junger Millionär: Verantwortung übernahm er ungern, falsche Freunde sammelte er zuhauf. Befremdlich bleibt, dass Becker diese Lektionen erst so spät im Leben lernte – Erfahrungen, die viele bereits in ihren Zwanzigern machen. Ein Preis des frühen Ruhms, bei dem ihm vieles abgenommen wurde.
Der Schreibstil selbst enthält viele Wiederholungen, die in mir das Gefühl weckten, Becker wolle seine Sichtweise beim Leser unbedingt verankern. Authentisch vielleicht, aber oft erzeugte es Déjà-vus und wirkte eher ermüdend.
Positiv hervorzuheben sind die Fotos, Briefe aus dem Gefängnis sowie die Rückblicke auf seine sportliche Karriere. Für Becker-Einsteiger bietet das Buch interessante Facetten seines Lebens. Wer jedoch auf tiefgründige Resilienzlektionen oder schonungslose Einblicke in das Gefängnisleben hofft, könnte enttäuscht zurückbleiben.
Nichtsdestotrotz bin ich mir sicher, dass das Gefängnis und die vielen neuen Lektionen, die Becker gelernt hat, sein Leben stark verändert haben, und ich wünsche ihm das Allerbeste für seine weitere Zukunft.
Beim Lesen stellte sich jedoch Ernüchterung ein. Zwar beschreibt Becker eindrücklich die Isolation von bis zu 22 Stunden täglich in der Zelle und die damit verbundenen mentalen Belastungen, insgesamt wirkt seine Haft aber deutlich gemäßigter, als es der Klappentext suggeriert. Durch seine Berühmtheit hatte er sicher einige Vorteile, auch wenn er kalkulieren musste und Gefahren allgegenwärtig blieben. Der Stoiker-Kurs, an dem er teilnahm, vermittelt grundlegende Strategien der Resilienz. Verwundert war ich, dass er diese Erkenntnisse erst mit Mitte 50 verinnerlichte. „Besser spät als nie“ könnte man sagen.
Spannend sind die Einblicke in seine Naivität als junger Millionär: Verantwortung übernahm er ungern, falsche Freunde sammelte er zuhauf. Befremdlich bleibt, dass Becker diese Lektionen erst so spät im Leben lernte – Erfahrungen, die viele bereits in ihren Zwanzigern machen. Ein Preis des frühen Ruhms, bei dem ihm vieles abgenommen wurde.
Der Schreibstil selbst enthält viele Wiederholungen, die in mir das Gefühl weckten, Becker wolle seine Sichtweise beim Leser unbedingt verankern. Authentisch vielleicht, aber oft erzeugte es Déjà-vus und wirkte eher ermüdend.
Positiv hervorzuheben sind die Fotos, Briefe aus dem Gefängnis sowie die Rückblicke auf seine sportliche Karriere. Für Becker-Einsteiger bietet das Buch interessante Facetten seines Lebens. Wer jedoch auf tiefgründige Resilienzlektionen oder schonungslose Einblicke in das Gefängnisleben hofft, könnte enttäuscht zurückbleiben.
Nichtsdestotrotz bin ich mir sicher, dass das Gefängnis und die vielen neuen Lektionen, die Becker gelernt hat, sein Leben stark verändert haben, und ich wünsche ihm das Allerbeste für seine weitere Zukunft.