Wenn der Traum zum Albtraum wird

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yezz Avatar

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Das Buch hat wirklich vielversprechend geklungen. Ich habe echt nichts gegen Spannung einzuwenden, vor allem mit einer spicy Liebesgeschichte dazu. Daher war dieses Buch für mich eine Art Pflichtlektüre. Auch wenn mir die Welt der Influencer nicht wirklich zusagt.

Nach der Leseprobe dachte ich noch, dass ich einfach etwas Zeit brauchte, um mit Valerie Sophie klarzukommen. Nur leider war sie mir bis zu letzt nur mäßig sympathisch. Natürlich konnte ich dennoch bei vielen Szenen mit ihr mitfühlen, aber ich fand sie so materiel, oberflächlich und an einigen Stellen sogar recht arrogant. Natürlich habe ich auch gemerkt, dass sie "2 Seiten" hat, doch es hat mir so schon ein gutes Stück Lesefreude genommen. Ich mochte sie einfach nicht.

Das gilt auch für viele Nebencharaktere. Fred und Lotte waren da eine angenehme Ausnahme. Paul ging die meiste Zeit auch.

Doch die Chemie zwischen den beiden fand ich nur durchschnittlich. Aber da hat mir vielleicht auch meine Antipathie Valerie Sophie gegenüber im Weg gestanden.

Die Einleitung habe ich als sehr langatmig empfunden. Dafür gingen die "Taten" des Stalkers richtig unter die Haut. Das war wirklich gut geschrieben.

Allerdings musste ich gestehen, dass mir schon bei der Umfeldbeschreibung klar war, wie das Ende aussehen wird. Also generell fand ich den Plot recht vorhersehbar. Klar, in manchen Büchern ist auch einfach nur der Weg das Ziel und damit kann man dann auch gut leben. Doch dafür waren bei mir einfach nicht genug Sympathien für die Hauptfigur übrig.

Das Schlimme ist, dass ich das Buch so gerne gemocht hätte, denn es verwebt extrem viele Themem, die brandaktuell und super wichtig sind. Gerade im Hinblick auf den Stalker: Opfer-Täter-Umkehr, Relativieren von Straftaten vor allem in Bezug auf sexuelle Belästigung, Grenzüberschreitung, Mobbing, Entmenschlichung von Prominenten, Missachtung der Privatsphäre... Es kommen aber auch noch viel mehr Themen, die ich aber aufgrund von Spoiler nicht nennen möchte. Das hat die Autorin recht gut miteinander verwoben und so gut dargestellt, dass ich selbst innerlich gekocht habe, während Valerie Sophie das durchleben musste.

Das Thema Influencer war im Prinzip omipräsent. Es war keines dieser Bücher, in dem der Beruf nur eine Nebenrolle spielt, sondern es war sehr ausfüllend. Das machte einige Abschnitte für mich zusätzlich langatmig.

Der Schreibstil war angenehm zu lesen und die Optik des Buches gefällt mir sehr gut.