Vielschichtiges Beziehungsgefüge á la Rooney
Im Fokus des Buchabschnittes steht der 32-Jährige Peter, dessen Vater kürzlich verstorben ist. Sally Rooney lässt ihren Protagonisten in kurzen, klaren Sätzen; teilweise sogar in Versen denken. Einerseits bemüht sich Peter aufgeräumt und gefasst zu wirken; er sucht aber die Nähe zu einer (scheinbar deutlich jüngeren) Freundin Naomi als auch zu seiner Ex-Freundin Sylvia. Die beiden Frauen stehen in einem starken Kontrast zueinander: Während Naomi jugendlich, unbekümmert wirkt und studentisch in einer WG lebt, ist Sylvia wie Peter "mittleren Alters" und als Dozentin tätig. Wie auch schon in ihren vorherigen Romanen scheint Sally Rooney hier wieder ein komplexes Geflecht aus verschiedenen Beziehungen und Beziehungsebenen aufzubauen. Die Leseprobe deutet das Gefühlswirrwarr des Protagonisten nach dem Tod eines nahestehenden Menschen an. Ich bin daher sehr gespannt, wie der Tod seines Vaters Peter zurücklässt, wie die Beziehung sich zu den beiden erwähnten Frauen entwickelt und ob Peter sich seinem Bruder Ivan annähern kann.