Schön

Peter und Ivan sind Brüder, zehn Jahre auseinander. Jetzt ist ihr Vater gestorben und die beiden müssen nicht nur damit zurechtkommen, sondern auch mit ihrer angeknacksten Beziehung zueinander und ihren romantischen Verwicklungen; Ivan verliebt sich in eine Frau, die noch älter als Peter ist, und Peters Freundin ist gerade einmal in Ivans Alter - seine Exfreundin ist aber auch noch im Bild. Intermezzo handelt von feingliedrigen zwischenmenschlichen Beziehungen, den Kämpfen, den Leute mit sich selbst ausfechten müssen und vor allem von Liebe.
Sally Rooney gehört zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen, aber das ist der erste ihrer Romane, den ich auf Deutsch gelesen habe. Ihren Stil fand ich sehr gut übersetzt, aber auf Deutsch ziemlich gewöhnungsbedürftig. Die Figuren sind, wie immer bei Rooney, so dreidimensional, menschlich und fehlerbehaftet, dass man einfach mit ihnen mitleiden und -lachen muss, selbst wenn sie Entscheidungen treffen, die man selbst nicht gutheißt. Nichtsdestotrotz war ich an ihren Geschichten nicht so interessiert wie an anderen Rooney-Figuren. Einige Konflikte, die sie austragen, sind in anderen ihrer Bücher schon behandelt worden, vielleicht war es auch die Sprachumstellung, aber Intermezzo ist mein unliebstes Sally Rooney-Buch - das heißt aber nicht, dass es nicht auch sehr gut ist!