Gefährliche Reise

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Meinung

Die geheimen Inseln sind mittlerweile Noëls Zuhause. Er hat hier seine Freunde und seinen Platz gefunden. Als Mrs. Moa die Insel verlässt, bringt sie Noël eine Schatulle. Da Noël nicht da ist, überreicht sie Taiyo die Schatulle, doch dieser passt leider nicht gut genug auf und schwups ist die Schatulle verschwunden. Nachdem sie den Dieb ausfindig gemacht haben und den Inhalt – die Briefe seiner Mutter – haben, sind sie leider durch den Regen unleserlich geworden. Doch Noëls Herkunft lässt ihm keine Ruhe. Er möchte so gerne die Wahrheit wissen und reist Mrs. Moa hinterher, in der Hoffnung die Antworten auf seine Fragen zu erhalten.

Das Cover ist wieder wunderschön. Ich finde die Aussparung mit der Schlange wieder richtig klasse. Vor allem auch die Grüntöne lassen das Dschungel-Fieber auf mich übergehen. Der Schreibstil von Gina ist wieder leicht und bildhaft. Im Buch ist eine Karte zu den verschiedenen Inseln enthalten, sowie Illustrationen zum Kapitelbeginn. Bei der Gestaltung des Buches wurde wirklich kein Wunsch offen gelassen.

Noël ist nach wie vor wissbegierig. Er möchte alles lernen, jedoch ist Geduld dabei nicht seine Stärke. Ihn plagt es immer noch nicht zu wissen wer seine Eltern eigentlich waren und ob sie noch leben. Seine ungeklärte Herkunft sorgt für eine innere Unruhe in ihm. Taiyo gibt ihm jedoch viele Halt und bildet quasi seine Ersatzfamilie. Neben den bereits bekannten Charakteren aus den vorherigen Bänden gibt es wieder neue Charaktere. Ich finde es schön, dass es keine herkömmlichen Tiere sind. Man verliert in gewisser Weise auch eine klein wenig den Ekel vor dem ein oder anderen Tier. Mr. Pi ist mir dabei besonders ans Herz gewachsen. So klein und so einflussreich. Und dann hat er auch noch ein Herz aus Gold.

In diesem Band kommt man Noëls Familiengeschichte etwas näher. Jedoch sind die Informationen nicht wirklich hilfreich für Noël. Er kommt seiner Mutter kein Stück näher. Es sind kleine Häppchen an Informationen und das finde ich persönlich auch schade. Denn der kleine Junge nimmt so viel auf sich für ein Mini-Bruchstück seiner Herkunft. Es zieht sich nun über bereits 3 Bände, in denen Noël versucht seiner Mutter ein Stück näher zu kommen. Jedoch kommt er ihr keinen einzigen Zentimeter näher. Das stört mich leider etwas, denn die Familiengeschichte von Noël zieht sich schon sehr in die Länge.

Jedoch gefällt mir die Botschaft in dem Buch total. Es geht um Freundschaft und Familie. Es ist völlig egal, wie man aussieht, welches Wesen man ist oder woher man kommt. Wichtig ist, dass man tief im Herzen weiß, dass man zusammengehört – unabhängig von jeder biologischen Abhängigkeit. Es geht auch darum, dass man sich immer auf seine Freunde verlassen kann. Dabei ist es vollkommen egal, ob man etwas Unerlaubtes tut oder auf dem Holzweg ist. Freunde geben einen stets den Rückhalt, den er oder sie braucht.

Das Buch ist zum Großteil wirklich spannend, denn auf Noëls Reise gerät er immer wieder in gefährliche Situationen. Es ist auch sehr unterhaltsam. Allein die Überfahrt ist sehr witzig gemacht.

Ich finde, dass es ein gelungener dritter Band ist. Jedoch fehlt mir etwas das Vorankommen in Noëls Familiengeschichte.