Ein sinnliches Bilderbuch zum Lesen

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fannie Avatar

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Deutschland in Zeiten des Umbruchs: Die Tage der DDR sind gezählt, die Wiedervereinigung von Ost und West naht. Maria ist fast 17 und wohnt mit ihrem Freund Johannes Brendel und dessen Familie auf einem abgelegenen Bauernhof. Es ist ein kleines Dorf, in dem sie leben, und es ist Sommer. Maria, die ohne Vater aufwuchs und nicht mehr zur Schule geht, begegnet eines Tages dem 40-jährigen Eigenbrötler Henner. Sie verliebt sich unsterblich in ihn. Auch Henner, der allein auf seinem abgeschiedenen Hof lebt und Pferde züchtet, will nur Maria. Und so beginnt für das Mädchen ein Doppelleben zwischen durchliebten Nächten mit Henner und arbeitsreichen Tagen auf dem Brendel-Hof. Doch Maria muss sich entscheiden...

Autorin Daniela Krien hat mit "Irgendwann werden wir uns alles erzählen" ein Meisterwerk geschaffen! Dieses Buch hat mein Herz berührt und meine Seele gestreichelt. Sie erzählt so detailliert von Landschaften und Gerüchen, dass man sich mitten im Dorf wähnt. Sinnlich und sanft, aber auch voller Kraft - Daniela Krien hat eine wunderbare Erzählung geschaffen, an der ich nicht den kleinsten Kritikpunkt finde. Es ist eine fulminante Liebesgeschichte, die aber zu keinem Zeitpunkt ins Kitschige abdriftet.

Interessant sind auch die Berichte über Marias Pionierzeit, den Mauerfall, die FDJ und die Jugendweihe, und so hat der Roman etwas angenehm-Dokumentarisches. Da ich selbst in der DDR aufgewachsen und nur wenige Jahre jünger als die Protagonistin bin, erinnerte ich mich natürlich an Vieles, wovon Maria berichtet.

Ich danke Daniela Krien für diesen großartigen Ausflug zurück in meine eigene Kindheit und hoffe baldigst auf ein neues Buch von ihr!

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Rezensionen: Eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt. Georg Christoph Lichtenberg :-)

Alle meine Rezensionen und Leseeindrücke findet ihr auch unter http://buchstabenfaengerin.wordpress.com