Irgendwann ...

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flohmaus Avatar

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Die Leseprobe versprach eine ungewöhnliche Geschichte mit einem ganz besonderen Sprachstil. Das hat das Buch auch gehalten. Die Sprache der Autorin ist wunderbar, poetisch und sehr detailliert. Die Beschreibungen haben mir sehr gut gefallen, man kann sich das Leben in der ehemaligen DDR sehr gut vorstellen.

Die Geschichte an sich plätschert eher so dahin, man sollte sich nicht unbedingt einen spannenden Roman erhoffen. Aber meiner Meinung nach braucht das Buch das auch gar nicht. Es lebt von der Gefühlswelt der Protagonisten.

Maria ist ein noch sehr naives, junges Mädchen, das nach dem Prinzip des geringsten Widerstandes lebt. Sie hat sich bei ihrem Freund auf dem Hof gut eingerichtet und versucht das zu tun, was ihr am meisten Spass macht. Mit der Zeit durchlebt sie eine gewisse Reifung und übernimmt Verantwortung auf dem Hof. Bis sie ein Verhältnis mit dem viel älteren Henner beginnt. Ihm ist sie fast schon hörig, sie nimmt es auf sich, alle, die ihr bis dahin wichtig waren, zu belügen, nur um ihn zu sehen. Sie lässt sich von ihm erniedrigen und tut alles, um ihn zu sehen.

Das Ende war dann sehr überraschend und auch ein bisschen kurz geraten. Die Ereignisse sind dramatisch, aber werden nur ganz knapp angerissen und dann ist das Buch auch schon fertig. Da hätte vielleicht ein bisschen mehr kommen können.

Mir hat die Lektüre trotzdem sehr viel Spass bereitet, es war ein Buch, das ich mir wohl eher nicht gekauft hätte, da es nicht in meinem "Beuteschema" sprich in meinen Genres liegt, aber ich habe es sehr genossen und werde mir die Autorin sicher merken.