Irgendwann werden wir uns alles erzählen: Wendezeit

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signalhill Avatar

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Daniela Kriens 'Irgendwann werden wir uns alles erzählen' schildert sehr glaubwürdig die Wendezeit der DDR. Ich nehme der Autorin die Erzählung ganz ab und habe die Zeit selbst in Grenznähe auf der Westseite miterlebt.

Dass Maria als Schülerin bei ihrem Freund Johannes auf dem Bauernhof bleibt, weil ihre Mutter so weit weg wohnt und es einfach praktischer ist, bringt für sie ein neues Leben auf dem Land mit sich. Sie muss sich selbst erst noch finden und gelangt so möglicherweise auch an den wesentlich älteren Henner. Möglicherweise ist es die Eintönigkeit des Landlebens und die Langeweile, die Maria so empfänglich für Henner machen. 

Durch Bücher wie 'Irgendwann werden wir uns alles erzählen' bleibt die Zeit mit ihren Höhen und Tiefen in unserem Gedächtnis oder lebt wieder auf. Man glaubt gar nicht, wie schnell vieles sonst einfach vergessen wäre.

Insgesamt hätten die Protagonisten etwas mehr Tiefe bekommen können. So ganz können sie hier meine Sympathie nicht gewinnen. Daher bekommt das Buch nur 3, besser aber 3,5 Sterne!