Werde ich irgendwann alles erzählen?

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Maria, die Ich-Erzählerin ist im Sommer 1990 16 Jahre alt. Das Ende der DDR naht und Ereignisse bahnen sich an, die sie vielleicht eines Tages irgendwem erzählen wird.

Noch nicht lange sind die beiden befreundet als Maria sich entschließt bei ihrem Freund Johannes auf dem Hof einzuziehen. Mit der Traurigkeit ihrer Mutter wird sie nicht fertig, der Vater der durch Abwesenheit geglänzt hat wird wieder heiraten. Sie schwänzt die Schule, liest dafür lieber die Brüder Karamasov und träumt sich auch so gerne durch den Tag. Die Bewohner des Hauses, alles arbeitsame Menschen und an Knochenarbeit gewöhnt halten sie immer wieder an im Haus und auf dem Hof mitzuhelfen. Als der Tag der Heuwende kommt packt sie auch fleißig mit an, fällt abends todmüde ins Bett und meint den glücklichsten Tag ihres Lebens erlebt zu haben.

Aber in diesem Sommer begegnet sie auch dem 24 Jahre älteren Henner, Besitzer des Nachbarhofes, Frauenheld.  Etwas hat er an sich, dieser raue, ungezähmte Mann der genau wie Maria tiefe Leidenschaft für das geschriebene Wort empfindet, das Maria durcheinander bringt. Ohne große Worte zu verlieren folgt sie ihm auf seinen Hof. Obwohl ihre erste Begegnung beinahe einer Vergewaltigung gleichkommt, kann sie es nicht lassen wieder zu ihm zu gehen. Einerseits verabscheut sie sich dafür, andererseits kann sie nicht anders. Sie ist ihren Gefühlen für Henner, der so viel Zärtlichkeit aber auch Zorn in sich vereint,  komplett ausgeliefert.

Ein Versteckspiel beginnt!

Sprachlich sehr ruhig und zurückgenommen hat es Daniela Krien geschafft einen gewaltigen, sinnlichen Roman zu schreiben. Doch gerade diese Ruhe läßt einen die intensive Spannung beinahe körperlich spüren.

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