We are family...

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
marialein Avatar

Von

Dora verkörpert so ziemlich perfekt das Klischee einer verwöhnten Teenagerin – egozentrisch, oberflächlich, empfindsam… und dennoch muss man sie einfach lieben. Die Streitereien mit ihrer Mutter sind einfach köstlich – zumindest für Außenstehende…

Ihre Mutter Mo leidet viel mehr unter diesem schwierigen Verhältnis, vielleicht auch deshalb, weil sie sich bewusst ist, dass sie als Mutter eigentlich nicht das „Recht“ hat, ihre eigene Tochter zu hassen… Als wäre das nicht genug, muss sie noch ihre nervigen Nachbarn über sich ergehen lassen und hat es auch beruflich nicht ganz einfach…

Oscar hingegen lebt ein wenig in seiner eigenen Welt. Auch er bringt mich sehr zum Lachen – er ist fest überzeugt, über irgendwelche Kanäle mit seinem großen Vorbild Oscar Wilde verbunden zu sein. Doch während er seine gehobene Sprache und Vorliebe für schicke Kleidung zu imitieren sucht, hat er nichts von dessen Genie…

Der Familienvater kommt hier nicht zu Wort, aber auch er ist mir auf Anhieb sympathisch, ganz wie der Rest der Familie. Jeder einzelne Charakter wird gerade durch seine Macken und Fehler eigenartig liebenswürdig…

Diese Leseprobe hat mir sehr gut gefallen. Ich glaube, selbst, wenn in dem restlichen Roman nichts Außerordentliches passieren würde, wäre er trotzdem lesenswert – nicht nur durch seinen Humor, sondern auch durch die vielen familiären Auseinandersetzungen, die den meisten Lesern vermutlich sehr bekannt vorkommen…