Nette sympathische Familiengeschichte für zwischendurch

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mojoh Avatar

Von

Dawn French – „Irgendwas geht immer“
(Original:  A Tiny Bit Marvellous)

**Inhalt:**
Die Battles sind eine ganz normale Familie. Mutter Mo, Kinder- und Jugendtherapeutin kurz vor den Wechseljahren (oder mittendrin?), Tochter Dora, 17 Jahre (das sagt doch schon alles) und kurz davor endlich erwachsen zu werden, der 16jährige Sohn Peter (oder vielmehr Oscar), der sich mit dem Schriftsteller Oscar Wilde sagen wir mal sehr verbunden fühlt. Achja, es gibt auch noch den Vater Dany, den Mo liebevoll „Ich muß noch mal was arbeiten“ nennt, sowie Oma Pamela, den Kummerkasten der Familie. Und den obligatorischen Familienhund Poo.
Die drei erstgenannten erzählen freimütig abwechselnd in Tagebuch – Form größere und kleinere Krisen aus ihrem Leben. Der Covertext verspricht Spannung, mit dem Satz „Als sich ein fieser Betrüger in ihr Leben schleicht, halten alle zusammen – sogar der Hund.“

**Meine Meinung:**
Wie bereits erwähnt ist das Buch eine Sammlung von Tagebucheinträgen der Familienmitglieder. So wechselt etwa alle 2-3 Seiten die Erzählperspektive und man bekommt hin und wieder die gleiche Sache aus einer unterschiedlichen Sicht eines Beteiligten erzählt, was aber einfach nur amüsant ist. Dawn French gelingt es wunderbar, die einzelnen Personen alleine durch die unterschiedliche Art und Weise des Erzählens zu charakterisieren. Die pubertierende Dora, die die Sorgen und Ängste einer 17jährigen arg beuteln, die von einer raubtierartigen Auseinandersetzung mit ihrer Mutter zur nächsten fällt; die scheinbar so abgeklärte, für alles eine psychologische Erklärung anbietende Psychotherapeutin Mo, die sich fragt, was habe ich denn bei meinen eigenen Kindern falsch gemacht, und die mitten in den Wechseljahren unter allen hormonellen Schwankungen bzw. (Selbst)Zweifeln leidet; Oscar, der kecke und spitzzüngig Bonmots verteilende Jüngling, der sich zu mehr berufen fühlt als seine Familie und seine Altersgenossen zu akzeptieren bereit sind und der in seiner eigenen Welt lebt.

Das Buch war gut und flüssig zu lesen, einige Passagen ließen mich laut auflachen; eine kurzweilige Erzählung, bei der man merkt, dass die Autorin in der Comedy zu Hause ist.

Oma Pamelas Rezepte der einzelnen Lieblingskuchen der Familienmitglieder am Ende des Buches sind ein besonderes Extra.