Sehr seltsame Familie

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everett Avatar

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Die Idee, ein Roman in Tagebuchform von den verschiedenen Familienmitgliedern zu schreiben ist meiner Meinung nach an sich gut. Jeder erzählt aus seiner Sicht das tägliche Geschehen, seine per-sönlichen Probleme. Mir fehlte da der Familienvater, der nur von Frau, Sohn und Tochter mit er-wähnt wird und nicht selber zu Wort kommt. Die Familie Battles ist recht extrem. Die Mutter ist selber Kinderpsychologin, scheint aber mit ihrem Leben nicht wirklich klar zu kommen und findet so absolut keinen Zugang zu ihren Kindern. Die Tochter, Dora, fast 18, hinkt ihrem Alter in der geistigen Entwicklung etwas hinterher. Der Sohn, Peter, 16 Jahre, ist auf einem recht speziellen Trip in Richtung Oscar Wilde, scheint aber noch recht gut den Durchblick in dieser Familie zu haben.
Das erste Kapitel liest sich noch ganz nett, da muss der Leser auch erstmal die Familienmitglieder kennen lernen. Doch dann passiert meiner Meinung nach recht lange eher nichts, außer dass sich die drei Familienmitglieder, besonders die Frauen, sehr stark mit sich selber beschäftigen und das auf eine Art und die Weise, die mich nur den Kopf schütteln lässt. Das letzte Kapitel wird wieder besser, das habe ich mit wesentlich mehr Elan gelesen und da funktionieren die Battles auch mal als Familie. Zudem las es sich für mich wesentlich flüssiger und angenehmer. Dieser Teil hat noch viel herausgerissen.
Eine gute Idee, die aber in der Umsetzung für mich ihre Schwächen hat. Zudem der Hund auf dem Cover nicht besonders in Erscheinung tritt.