Die Klasse und das Mädchen

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prinzessinbutterblume Avatar

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In Fawn Creek passiert nie etwas aufregendes, jeder kennt jeden und jeder Tag ist ein bisschen gleich - bis eines Tages an der Middle School Orchid Mason in der 7. Klasse auftaucht. Niemand weiß, wo sie herkommt, auch wenn sie von vielen exotischen Orten erzählt oder wer sie wirklich ist. Durch ihr Auftauchen verändert sich die Dynamik in der Klasse und für jeden ist Orchid etwas anderes.

Mir hat besonders gut der Aufbau des Romans gefallen. Die Geschichte ist in viele kurze Kapitel unterteilt, die immer aus der Sicht von einem der Schüler erzählt wird. Dadurch bekommen wir sehr viele unterschiedliche Perspektiven, unterschiedliche Sichtweisen auf Orchid, aber auch auf den Rest der Klasse. Das fand ich sehr gelungen, weil es Spaß gemacht hat, Motive zu entdecken, die auf den ersten Blick nicht immer ersichtlich waren und wenn eine Figur dann ihr Kapitel hatte, hat man da auf einmal Sachen entdeckt, die ihre Handlungsweisen in einem ganz anderen Licht erscheinen ließen.

Wer sich auf die ruhige Art der Geschichte einlassen kann, wird hier sicherlich seine Freude haben. Mir war es stellenweise etwas zu langatmig, obwohl das auch nicht das richtige Wort ist, zu ruhig, trifft es vielleicht eher. Ich würde das Buch auch eher für jüngere Kinder empfehlen, ich hatte als Erwachsene zwar meine Freude am Lesen, so richtig fesseln konnte mich das ganze aber nicht mehr.

Insgesamt ist "Irgendwo wartet das Leben" keine actionreiche oder besonders handlungsgetriebene Geschichte. Das muss ja auch nicht sein und das habe ich auch nicht erwartet, die Geschichte ist recht ruhig und lebt durch ihre Figuren und ja, zu einem Großteil auch von der Faszination für Orchid.