Highschool-Drama

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misspider Avatar

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Das Buch erzählt eigentlich nichts neues und dann wieder doch: in Fawn Creek kennt jeder jeden, und auch an der Highschool passiert nie etwas neues. Wie überall gibt es verschiedene Cliquen: Zicken-Alarm, Sportler, Aussenseiter. Als ein neues Mädchen in die Klasse kommt, wirbelt das einigen Staub auf. Wer ist diese Orchid, woher kommt sie und welcher Gruppe wird sie sich anschließen? Orchid ist zu allen nett, auch zu denen die dies nicht erwidern. Sie bringt frischen Wind in den verschlafenen Ort und gibt anderen ein gutes Gefühl. So auch Greyson und Dorothy, die in Orchids Gesellschaft regelrecht aufblühen und aus sich herausgehen. Eigentlich alles prima, wäre da nicht ein großes Geheimnis, das Orchid mitbringt. Doch als dieses ans Licht kommt, hat das ganz andere Auswirkungen als erwartet.
Eine wunderbare Geschichte über das Erwachsenwerden, über Anderssein, Toleranz und Freundlichkeit. Einerseits ist man froh dieses Alter schon lange hinter sich zu haben, andererseits macht die Geschichte auch ein wenig sentimental, wenn man an die eigenen Träume zurückdenkt.
Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen, und besonders gut haben mir die Kapitel gefallen, in denen immer genau zwei Mitschüler:innen vorkamen, die gerade im Unterricht ein Experiment zusammen ausführen mussten. So lernte man reihum alle aus der Klasse besser kennen - ihren Hintergrund, ihre Gedanken und Beweggründe. Und durch die ungewöhnlichen Konstellationen, die von der Lehrerin gewählt wurden, waren die Schüler:innen gezwungen, über ihren Tellerrand hinauszuschauen und eine andere Person außerhalb der eigenen Clique wahrzunehmen und kennenzulernen. Ein geschickter Schachzug, der die Gruppendynamik aufbricht und die Klasse als Ganzes einander näherbringt.
Ein auf den ersten Blick eher unscheinbares Buch, das aber viel mehr Tiefe besitzt als erwartet und mit überraschenden Wendungen eine überzeugende Geschichte erzählt.