Die Furchtlosen

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archer Avatar

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Irida und ihre drei Freunde Cedric, Jeremy und Jinjin sind aus verschiedenen Gründen die AußenseiterInnen in ihrer Kleinstadt Hohenburg. Hier gibt es viele Märchen und Sagen, die sich um die Höhlen und alten Burgen und Ruinen ranken. Als es zu einem vermutlichen Grabraub kommt, beschließen Irida und ihre Freunde, der Sache auf den Grund zu gehen. Dabei erfahren sie nicht nur, dass es übernatürliche Wesen wie Geister und Trolle in ihrer unmittelbaren Umgebung gibt, sondern Irida kommt einem persönlichen Geheimnis näher. Und welche Rolle spielt ein zahmes Kaninchen, das scheinbar überall und nirgends auftaucht?

An und für sich habe ich die Geschichte gern gelesen, denn mir gefielen die Ideen und zumindest die meisten Charaktere. Allerdings bin ich immer wieder hängengeblieben, weil sich hier Heitz wirklich nicht von seiner besten stilistischen Seite präsentiert. Ich weiß nicht, wie oft Irida erwähnen musste, wie stark sie ist und wie unverstanden sie sich in ihrer eigenen Familie fühlt (dabei ist die echt in Ordnung, es gab nur eine Stelle, wo Schwester und Mutter echt genervt haben). Außerdem benutzte er seltsame Satzkonstruktionen "Sie stand schmausend am Tisch" und ähnliches und ich weiß nicht, wie oft ich die Augen verdreht habe wegen unlogischer Ereignisse. Eine erwachsene Frau lässt sich ausfragen und vertraut sich fremden Kids an, Irida und ihre Freunde können auf dem Smartphone einen Artikel so sehr vergrößern, dass sie auf dem Foto nicht nur die Abdrücke einer Sonde sehen, sondern sie erkennen auch, dass es die Sonde von Iridas Onkel gewesen sein muss, weil man erkennt, wo er seine Verbesserungen vorgenommen hat. (Wohlgemerkt, die Sonde selbst ist nicht mal zu sehen, nur ihre Abdrücke in der Erde.) Dazu schießt jemand mit einem Giftpfeil auf einen Typen, mit dem sich Irida gerade unterhält, und anstatt in Deckung zu gehen, panisch im Kreis zu rennen und Feurio zu schreien oder - ja, ich weiß, völlig absurder Gedanke! - die Polizei zu benachrichtigen, stehen sie seelenruhig weiter in der Gegend herum. Dass scheinbar alle Bewohner des Ortes eher nichtmenschlicher Herkunft zu sein schienen, ist da fast nur noch Nebensache.

Diese Sachen haben mich immer wieder aus dem Lesefluss gerissen und ich finde, auch bei einem Jugendbuch sollte wenigstens der Hauch von Logik erhalten bleiben. Obwohl mich durchaus interessiert, wie es weitergeht, bin ich daher nicht sicher, ob ich die Reihe weiterverfolgen werde.