Eine Geschichte voller Irrungen und Wirrungen

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antiquariat_der_träume Avatar

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Kurzmeinung: Spannende Rätsel, interessante Figuren und viele verwobene Handlungsstränge – ein Auftakt mit viel Potenzial.

Als ich „Irida und die Stadt der Geheimnisse“ aus der Feder von Markus Heitz, erschienen im Oetinger Verlag, zum ersten Mal sah, war ich entzückt von Cover und Klappentext. Ich musste sofort an Jules Vernes „Reise zum Mittelpunkt der Erde“ denken und erwartete eine Geschichte die mich tief in eine andere Welt eintauchen lässt, erfüllt von Rätseln und Mysterien. Und diese hielt Markus Heitz für mich bereit.

Die Grundidee ist ebenso schlicht wie wundervoll. Mit Irida haben wir eine Außenseiterin, die ihre ganz eigenen Macken und Marotten hat, durchdrungen von so manchem Selbstzweifel. In ihrem Freundeskreis, der sich liebevoll „Die Furchtlosen“ nennt, findet sie Gleichgesinnte und gemeinsam ergründen die Freunde die Geheimnisse ihrer Stadt, zumeist durch das Sammeln von Sagen und Legenden – und, als immer häufiger von rätselhaften Ereignissen gesprochen wird, wittern die Spürnasen einen Fall für „die Furchtlosen“.

Doch (leider) begleiten wir nicht nur Irida und ihre Freunde durch die Geschichte.
Markus Heitz entfaltet in diesem Buch ein dichtes Netz aus Figuren und Erzählsträngen, was bald zu einigen Irrungen und Wirrungen führt. Und vielleicht ist es diese Fülle an Charakteren, diese vielen kleinen und großen Geheimnisse, die dafür sorgen, dass kaum Platz für tiefergehende Gefühle und Gedanken bleibt. Immer wieder kratzen wir nur an der Oberfläche und springen scheinbar ziellos zwischen den Handlungen hin und her. Hierdurch wird zwar eine gewisse Spannung aufgebaut, doch für mich keine richtige Verbindung. Nicht einmal zu Irida, unserer Hauptfigur.

Der Schreibstil dagegen wirkte auf mich leicht und obschon er nicht gänzlich mühelos durch die Geschichte trug, gefiel er mir doch in seiner schlichten Direktheit.

So hinterlässt „Irida und die Stadt der Geheimnisse“ gemischte Gefühle in mir. Ich wollte das Buch so gern mögen und ich mag es auch mit all seinen geheimnisvollen Rätseln und der sanften Magie. Mein Herz konnte die Geschichte jedoch nicht berühren und ich denke für ungeübte Leser:innen ab 11 Jahren kann sie zu einer kleinen Herausforderung werden ~

Doch vielleicht entwickelt sich ihre Magie im Laufe der nächsten Bände – manchmal braucht das Besondere einfach ein wenig länger, um sich zu zeigen.