Nur äußerlich verzaubert

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tilinchen Avatar

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Das Cover und der Farbschnitt haben mich absolut angezogen und begeistert. Schnell war der Klappentext gelesen und für spannend befunden. Aber leider konnte das Buch die wundervolle äußere Gestaltung nicht im Inhalt spiegeln.

Aber zunächst einmal worum geht es überhaupt?

Im kleinen Städtchen Hohenburg passieren allerhand Dinge denen Irida und ihre Clique nachgehen. Ihre Bande nennt sich „die Furchtlosen“ und besteht neben Irida aus Cedric, Jeremy und Jinjin. Gemeinsam gehen sie nächtlichen Raubgräbern im Maisfeld, einem rätselhaften Schlüssel und einem Vermissten in den Schlossberghöhlen, in denen es obendrein spukt!, nach. Beim nachgehen der mysteriösen Ereignisse kommt Irida auf die Spur einer geheimen Anderswelt. Dabei wissen sie nicht wer ihr Freund und wer der Feind ist. Wem können sie noch vertrauen?

Das Buch beginnt dann mit Steckbriefen der vier Freunde was an sich eine super Sache ist und ich gerne zu Beginn lese. Allerdings wurde fast alles so wie es beschrieben wurde im ersten Kapitel nochmal wiederholt. Und viele Details wurden im laufe des Buches immer wieder aufgegriffen. Hier hätte ich gerne bei den Steckbriefen einen Überblick ihres Charakters und ein Bild gehabt. Auch wiederholt sich immer wieder wie Irida immer wieder betont wie stark sie ist und wie alleine sie sich in ihrer Familie fühlt. Bei den Freunden lag der Fokus sehr auf dem Aussehen und der Kleidung der Personen und weniger auf ihrem Charakter. Daher waren die Charaktere für mich unnahbar und eine Entwicklung konnte ich nicht auszumachen. Auch die ständigen Beschreibungen der Outfits und des Essens ersetzten die fehlenden Emotionen hier nicht. Die Interaktionen blieben auf einer emotionslosen Ebene, was die Charakter für mich nicht nahbarer macht. Hier wäre eine weitere Verbindung der einzelnen Gruppenmitglieder als die Ausenseiter zu sein schön gewesen. Das dargestellte Alter konnte mit der viel zu abgeklärten und überheblichen Art meiner Meinung nach leider auch nicht getroffen werden. Mal ehrlich- sie erleben hautnah einen Mord und ihnen fällt nichts besseres ein als einen Teil der Mordwaffe mitzunehmen? Auch die Tatsache, dass sich Magische Wesen mitten unter ihnen befinden wurde einfach so hingenommen und akzeptiert. Sie sind weder in Panik geraten noch ausgerastet oder brauchten Zeit sich mit dem Gedanken anzufreunden. Mit der Entdeckung war es als wäre es selbstverständlich das sie existieren. Zudem wirkten einige Stellen rund um Jeremy, der rumänischen Herkunft ist und Wörter nicht immer richtig verwendet, bei der Berichtigung sehr gestellt und auch z.T. erzwungen dieses Bild zu halten. Dabei fand ich die Grundidee und auch das Setting mit Hohenburg und somit einem Deutschen Ort interessant. Denn Trolle sind ja nicht gerade häufig als Thema zu finden und bieten daher einen großen Spielraum.

Interessant wurde das Ganze durch verschiedene Handlungsstränge die parallel zueinander verlaufen und erst im Verlaufe des Geschehens zueinander finden. Dadurch waren viele Handlungen nicht gerade vorhersehbar und es bestand eine permanent Grundspannung. Was dazu führt, dass man sich immer wieder die Frage stellt wie die Dinge zusammenhängen und wie es weitergeht. Leider bleiben wir recht planlos und nur wenige Geheimnisse wurden aufgedeckt und die Geschichte endet mit einem Cliffhanger. Was ich bei Kinderbüchern nicht gerne mag. Hier fände ich eine in sich abgeschlossene Handlung schöner. Die dann im Großen und Ganzen noch nicht abgeschlossen ist und weiter verfolgt wird.

Damit kann ich für mich zusammenfassen, dass das Buch eine schöne Optik und eine interessante Grundidee hat, Trolle sind definitiv mal was anderes, mich aber nicht überzeugen konnten.