Is was, Dog?

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lunamonique Avatar

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Wie verändert sich das eigene Leben, wenn man sich für einen Hund entscheidet? Journalistin und Fernsehmoderatorin Dunja Hayali hat sich mit 30 Jahren in den Golden Retriever-Welpen Emma verguckt. Seit zehn Jahren sind die beiden ein unschlagbares Team. Genügend Zeit sich in- und auswendig kennen zu lernen und die jeweiligen Marotten zu akzeptieren. „Is’ was, Dog? – Mein Leben mit Hund und Haaren“ ist eine Liebeserklärung an den Hund im Allgemeinen und an Emma im ganz Besonderen. Dunja Hayali plaudert aus dem Nähkästchen der Frauchenwelt und hat so manche lustige Anekdote auf Lager. Egal welches Ausmaß die Vorbereitung auf die Anschaffung eines Hundes angenommen hat, die Realität unterscheidet sich extrem vom aus Büchern Erlernten. Jeder Hund hat seinen eigenen Charakter und lässt sich nicht rassen- oder mischlingstechnisch in eine Schublade stecken. Der Überraschungseffekt in der Anfangszeit ist enorm. Dunja Hayalis Liebe zu Emma schwappt von den ersten Seiten an auf den Leser über. Nein, eigentlich schon früher, wenn einem beim Aufklappen des Buches das super süße Spielfoto von Emma ins Auge springt. Diesen Hundeaugen kann keiner widerstehen. Vom Kennen lernen bis heute, 10 Jahre später, Emma und Dunja sind ein tolles Beispiel, wie ein Hund das Leben bereichern kann, Tücken und Pannen mit eingeschlossen. Der süße Welpe, der Stubenreinheit erst noch lernen muss. Emmas anfängliche Angst vor Wasser bis sie zur Wasserratte wird. Ihre Liebe zu Stoffbällen, ihre Auslegung von Sichtweite, in der sie sich aufhalten darf. Emmas Charme wickelt alle um den Finger. So ganz nebenbei erfährt man etwas über typisches Herrchen- und Frauchenverhalten, verschiedene Hundetypen und ihre Eigenarten, wer sich hinter der „Köter-Cosa-Nostra“ verbirgt, welche Hundeschlaftypen es gibt und welche Angewohnheiten sich bei Mensch und Hund einschleichen können. Die ironische und humorvolle Betrachtungsweise, witzige Vergleiche und Beispiele machen dieses Buch zu einem herrlichen Lesespaß. Frauchen, Herrchen und sogar die Hunde werden sich in dieser Lektüre mehr als einmal sehr treffend dargestellt wieder finden. Ein paar Wiederholungen, z.B. was das Vergnügen mit dreckigen, unartigen und wasserscheuen Hunden betrifft, sind daher leicht zu verschmerzen. Alle Behauptungen kann man als Hundebesitzer nickend bestätigen. Es gibt nichts, was einem nicht schon einmal selbst passiert ist. Die Sympathie zu Hund und Autorin wachsen mit jeder Zeile. Keine Partnerschaft, ob Mensch und Mensch oder Hund und Mensch, ist nur Friede, Freude, Eierkuchen, sonst wäre die gemeinsame Zeit nicht so spannend und aufregend. Schön, das alles noch einmal haarklein mitzuerleben. Schwarz-Weiß und farbige Fotos von der innigen Freundschaft zwischen Emma und Dunja lassen das Herz höher schlagen. Wer keinen Hund mehr hat, wird ihn sofort wieder vermissen. Eine herzerwärmende Geschichte, die vielen anderen ähnelt. Nur hat die Liebe zum Hund bisher niemand so schön und unterhaltsam niedergeschrieben wie Dunja Hayali.

Das Cover zeigt Emmas Leidenschaft für alles was mit Fressen zu tun. Ihr Blick auf die Wurst spricht Bände. Dunja Hayali kann darüber nur wissend schmunzeln. Der Titel erinnert an den Filmklassiker „Is’ was, doc?“ mit Ryan O’Neal und Barbara Streisand. Mit viel Humor ist zu rechnen, sagen Titel und Gestaltung aus. Ein zaghaftes Blättern, der Einstieg in die „bekloppte“ Welt der Hundebesitzer ist gemacht. Wer dressiert hier eigentlich wen? Die Sturheit eines Hundes kennt keine Grenzen. Wer kennt sie nicht, die Situationen, die einem Hundebesitzer den Schweiß auf die Stirn treiben, z.B. wenn beim leinenlosen Spaziergehen im Stadtpark der Geruch von Grillwürsten in die Hundenase weht? Da hilft kein Rufen und Flehen mehr. Herrlich komisch! Der Epilog am Ende rührt zu Tränen. Unmöglich daran zu denken, dass es Emma oder einen anderen geliebten Hund mal nicht mehr gibt. Eine tolle Lektüre und ein wundervolles Geschenk für Hundeliebhaber und die, die es werden wollen.