Ein jüdisches Leben!

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phi.and.her.books Avatar

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„Mein Urgroßonkel war ein Dandy. Sein Name war Isidor. Oder Innozenz. Oder Ignaz. Eigentlich aber hieß er Israel. Doch dieser Name war zu verräterisch.“ (S. 5)

Dr. Isidor Geller, Urgroßonkel von Shelly Kupferberg, kam mit seiner jüdischen Familie aus ärmlichen Verhältnissen von Ostgalizien in die k.u.k. Metropole Wien und arbeitete sich dort zu einem gemachten und angesehen Mann hoch. Er war Kommerzialrat, Berater des österreichischen Staates, Multimillionär, Opernfreund, Kunstsammler und verkehrte in der High Society der Stadt. Das Leben schien es gut mit ihm zu meinen. Er hatte es geschafft!
Wäre da nicht die Übernahme Wiens durch Adolf Hitler und seine gnadenlose Verfolgung jüdischer Menschen gewesen. Für den Irrtum, dass ihm niemand etwas anhaben kann, noch nicht einmal die Nationalsozialisten, musste er teuer bezahlen.

Einfühlsam erzählt Shelly Kupferberg die Geschichte ihrer Familie. Sie schreibt über Aufstieg und Zerfall, über Liebe und Hass, über Vertrauen und Verrat, über Heimat und Fremdsein und darüber wie es war (und leider in manchen Situationen immer noch ist) ein Leben mit jüdischen Wurzeln zu führen. Dabei hat mir besonders gut gefallen, wie sie die Fakten und ihre Familiengeschichte ineinander verwebt. Für mich ergab sich ein stimmiges Bild vor Augen.
Was es mit dem wundervollen Cover auf sich hat, erfahrt ihr übrigens am Ende des Romans.
Ich kann diesen Roman von Herzen empfehlen!

Frau Kupferberg, Ihr Urgroßonkel Isidor wäre sicher stolz auf sie, mit welchem Bedacht sie Ihre gemeinsame Familiengeschichte und die – sinnbildlich – vieler Juden erzählt haben! Vielen Dank!