Wiedergutmachung

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bezi69 Avatar

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Die Journalistin Shelly Kupferberg begibt sich auf Spurensuche. Ihr Großvater Walter, geboren und aufgewachsen in Wien, verlässt nach dem Anschluss die Heimat. Mit einem Studentenvisum kommt er bei Verwandten in Palästina unter. Auch seinen Eltern gelingt noch rechtzeitig die Flucht. Unter den wenigen Dingen, die sie mitnehmen können, befindet sich das Tafelsilber von Onkel Isidor. Kommerzialrat Dr. Isidor Geller taucht immer wieder in den Familiengeschichten auf. An Hand von Briefen, persönlichen und offiziellen Dokumenten sowie Fotos versucht Shelly Kupferberg, das Leben ihres Urgroßonkels zu rekonstruieren und ihm so seine Geschichte zurückzugeben - sozusagen als Widergutmachung. Isidor, geboren und aufgewachsen in ärmlichen Verhältnissen, steigt zum Selfmade Millionär auf. In seinem Salon trifft sich das Who is Who von Wien. Doch er verkennt die Zeichen der Zeit, will die Gefahr nicht sehen. Kurz nach dem Anschluss wird er verhaftet. Ausgerechnet seine Diener haben ihn an die Gestapo verraten. Drei Monate hält er durch, wird gedemütigt und gefoltert. Dann gibt er auf und überschreibt den Nazis den Großteil seines Vermögens. Als er entlassen wird, ist er ein gebrochener Mann, um Jahre gealtert und schwer krank. Trotz der aufopfernden Pflege durch seine Verwandten stirbt er nach wenigen Monaten. Was bleibt ist die Erinnerung - und sein Silberbesteck. Wir alle haben in der Schule von den Gräueltaten der Nazis gehört. Doch an Hand von persönlichen Schicksalen tritt das Grauen plastisch hervor. Das Buch macht betroffen und regt zum Nachdenken an.