Eine Frau, eine Mutter, eine Tochter

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Issa verwebt auf gelungene Weise die Geschichten der jungen Frau und werdenden Mutter mit gleichem Namen mit der Geschichte ihrer Vorfahrinnen und Kameruns quasi durch das gesamte 20. Jahrhundert. Es ist kein literarisch hoch anspruchsvoller Text, aber der Schreibstil der Autorin wirkt authentisch. Als Leser*innen machen wir die Entwicklung Issas mit, die sich zu Beginn auf eine Reise in ihr Herkunftsland und gleichzeitig in die Geschichte der Frauen ihrer Familie begibt, um zu erkennen, wer sie eigentlich ist. Für mich war diese Lesereise eine in unbekanntes Terrain, da ich bisher nichts über Kamerun und etwa seine Bedeutung als deutsche Kolonie und während des zweiten Weltkrieges oder gar über die dort übliche Polygamie wusste. Im Zentrum des Buches steht für mich der Blick auf die Frauen in und aus diesem Land und vor allem ihr Wert für die kamerunische Gesellschaft. Ein wichtiges Buches, das insbesondere deutschen Leser*innen eine wichtige Perspektive auf die eigene koloniale Vergangenheit und als Einwanderungsland eröffnet.